München:Ein Hoffnungsschimmer

ESV Neuaubing setzt auf Entscheid der Härtefallkommission

Über die Zukunft von Jalil Rezai und Hadi Arefi, Fußballspieler afghanischer Herkunft in der Flüchtlingsmannschaft des ESV Neuaubing, soll die Härtefallkommission entscheiden. Der Petitionsausschuss des Landtages hat die jungen Männer dank ihrer bislang positiven Integration am Mittwoch einstimmig an das Gremium überwiesen. Beide sprechen gut deutsch, leben seit mehr als fünf Jahren in Deutschland. Rezai ist gelernter Tischler, er soll schauen, ob seine Ausbildung anerkannt wird. Arefi macht derzeit eine Ausbildung, er hatte nach mehr als einem Jahr nicht mehr damit gerechnet, im Petitionsausschuss Gehör zu finden. Vor zwei Jahren sollte der damals 22-Jährige abgeschoben werden: Kurz vor dem Abflug schnitt er sich die Pulsadern auf, die Abschiebung wurde abgebrochen.

Beim ESV ist man erleichtert über das Votum. "Damit haben wir das Maximum dessen erreicht, was derzeit möglich ist", sagt Trainer Olaf Butterbrod. Die Entscheidung des Gremiums gilt auch als Signal für den Umgang des Freistaates Bayern mit Mohammad Riza Hossini. Der 32-jährige Afghane ist Rezais und Arefis Teamkollege und ebenfalls akut von Abschiebung bedroht; nun soll auch sein Fall ein zweites Mal bei der Härtefallkommission eingereicht werden. Die Jury ermöglicht in Ausnahmefällen eine Aufenthaltserlaubnis, sofern dringende persönliche oder humanitäre Gründe für einen weiteren Aufenthalt in Deutschland sprechen. Votiert die Kommission für ein Bleiberecht, stehen die Chancen gut: Der Innenminister ist bislang immer der Empfehlung der Fachleute gefolgt.

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