Markt Schwaben:Die Daten sind sicher

Obwohl Tausende Schlüssel für gemeindliche Gebäude in Markt Schwaben in Umlauf sind, sieht die Verwaltung keine Gefahr, dass Unbefugte davon Gebrauch machen könnten

Von Isabel Meixner, Markt Schwaben

Wie sicher sind die öffentlichen Gebäude in Markt Schwaben? Für die 35 Liegenschaften der Gemeinde sind derzeit 2500 bis 4000 Schlüssel im Umlauf, genau ist das im Rathaus nicht dokumentiert. Betroffen waren beziehungsweise sind auch die Grund- und die Mittelschule. Weil in der Vergangenheit der Überblick und wohl auch so mancher Schlüssel verloren gegangen ist, tauscht die Verwaltung inzwischen sämtliche Schließanlagen aus, 2017 will sie damit fertig sein. Begonnen hat sie damit vor sechs Jahren.

Angst, dass sich Unbefugte Zugang zu den Gebäuden und zu sensiblen Daten verschaffen können, hat Bauamtsleiter Frank Eichner allerdings nicht: "Das kann man ausschließen." Die Schließzylinder etwa zu den Sekretariaten oder Büros der Schulleiter würden immer wieder ausgetauscht. Bei einigen Gebäuden - unter anderem dem Rathaus, der Grund- und der Mittelschule, der Villa Drachenstein, dem alten Schulhaus, der Krippe "Schwabener Wichtelkinder", dem Hallenbad und dem Probenhäuschen für das Trinkwasser - hat die Gemeinde bereits die Schlösser, die ins Freie führen, ausgetauscht und durch elektrische Schließanlagen ersetzt. Zugang haben hier also nur noch Menschen mit Berechtigung. Andere Gebäude stehen dagegen noch an. Im Inneren werde man abwägen, wer Zugang zu einem Raum gehabt hat und ob ein Schloss ausgetauscht wird, so Eichner. Elektrische Schließanlagen haben den Vorteil, dass die Transponder-Schlüssel gesperrt werden können, wenn sie verloren gehen. Außerdem kann überprüft haben, wer wann in die Gebäude hinein gegangen ist. "Wenn etwas wäre, wissen wir, wer drin war", sagt Eichner. Die Zahl von bis zu 4000 Schlüsseln, die im Umlauf sind, schockt den Bauamtsleiter nicht: Bei 40 Jahren und 35 Gebäuden sei das nicht viel, allein in den Vereinen hätten mehrere Mitglieder Zugang zu Sportpark und Turnhallen.

Dennoch: Das Hauptproblem in Markt Schwaben sei, dass verschiedene Personen Schlüssel ausgegeben haben und nicht immer notiert wurde, wer einen erhalten hat, sagt Eichner. Darauf weist auch Bürgermeister Georg Hohmann (SPD) hin: Im Bauamt seien einmal kistenweise Schlüssel aufgetaucht, die niemand zuzuordnen wusste. Diese seien nicht nur von Person zu Person weitergegeben worden, "wir wissen nicht, ob Schlüssel auch nachgemacht wurden". Dass sich die Arbeiten seit sechs Jahren hinziehen und noch bis 2017 andauern, erklärt Eichner mit den hohen Summen, die auf verschiedene Haushalte verteilt werden sollen. Knapp 200 000 Euro sind bereits angefallen, etwa 110 000 dürften noch kommen. Auch will der Bauamtsleiter nicht einen Fehler aus der Vergangenheit wiederholen. Bei der Umstellung müsse sauber dokumentiert werden, wer einen Schlüssel bekommt, wie lange er - etwa im Fall von Referendaren - diesen benötigt und für welche Türen er freigeschaltet wird.

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