Basketball-Euroleague:Bayern siegt beim neuen Lieblingsgegner

Khimki Moscow vs Bayern Munich

Bayerns Deon Thompson (r.) im Duell mit Moskaus Paul Davis.

(Foto: dpa)
  • Mitten in einer Krise reist der FC Bayern zum millionenschweren Khimki Moskau (vollständiger Name: BK Chimki - Oblast Moskau) - und überrascht mit einem 81:70-Sieg.
  • Bayern macht sich nun verstärkt Hoffnung auf ein Weiterkommen in Europa.

Die Vorzeichen dieses Euroleague-Spiels waren deutlich: Khimki Moskau hatte noch kein Heimspiel verloren, der FC Bayern noch kein Auswärtsspiel gewonnen. Zudem reisten die Münchner Basketballer mitten in einer Krise an. Am Ende staunten alle Beteiligten nicht schlecht. 81:70 (42:30) siegte der FCB beim hohen Favoriten, der sich als Lieblingsgegner herausstellte. Schon das Hinspiel gegen die Moskauer, die mit geschätzt rund 37 Millionen Euro einen aus deutscher Sicht unfassbaren Etat haben, hatten die Bayern überzeugend gewonnen (69:60).

Und die Spielweise der Russen kam ihnen ganz offensichtlich erneut entgegen. "Wenn man gegen Khimki spielt, das offensiv orientiert ist, bilden das defensive Umschaltspiel und die Rebounds die Basis", sagte Trainer Svetislav Pesic, praktischerweise ein Liebhaber des defensiven Umschaltspiels. "Das haben wir exzellent gemacht, dadurch unser Selbstvertrauen aufgebaut und schnell nach vorne gespielt." Beim schnellen Nachvornespielen wiederum erwies es sich als günstig, dass die Moskauer offenkundig keine Liebhaber des defensiven Umschaltspiels sind.

Die Grundlage für den Erfolg legten die Münchner im ersten Viertel, das sie 23:14 gewannen; die zuletzt angeschlagenen Dusko Savanovic und Paul Zipser sowie der von Pesic kritisierte John Bryant (im Bild links gegen Egor Vyaltsev) erwiesen sich in dieser Phase als Schlüsselfiguren in einer starken Mannschaftsleistung.

Alex Renfroe sorgt für Entlastung

Die Moskauer, die ohne ihre überragenden Spieler Alexej Shved und Zoran Dragic begannen, wussten nicht so recht, wie ihnen geschah. Ihre Dreierversuche landeten meist nicht im Korb, und Tyrese Rice, der frühere Münchner, hatte einen ganz schwachen Tag erwischt. Im zweiten Viertel setzten sie die Bayern mit Shved und Dragic zunächst stärker unter Druck, doch letztlich gelang es den Münchnern, den Vorsprung bis zur Halbzeitpause sogar noch auf 42:30 auszubauen.

Gegen Ende des dritten Durchgangs hatte Khimki seine beste Phase und war bis zum Ende des Viertels auf 51:59 herangekommen. Als die Partie doch noch zu kippen drohte, fasste sich der zuletzt ebenfalls lädierte Alex Renfroe ein Herz und sorgte mit seinen Punkten und Aktionen für wichtige Entlastung. "Das kam im Fluss des Spiels", erzählte Renfroe hinterher, "wir haben heute alles reingeschmissen und dadurch das Momentum auf unsere Seite gezogen."

Am Ende war Renfroe (14 Punkte) hinter Bryant (17) zweitbester Werfer der Münchner, auch Savanovic (11) und Zipser (10) punkteten bei der geschlossenen Mannschaftsleistung zweistellig. Nach der Krise der vergangenen Wochen freute sich Renfroe umso mehr über den unerwarteten Sieg: "Das war nach einer harten Zeit heute sehr wichtig." Und natürlich auch für das Weiterkommen in der Euroleague, das die Bayern zum Ziel ausgerufen hatten und auf das sie sich nun wieder verstärkt Hoffnung machen dürfen.

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