Neuntes Spiel, erste Niederlage: Der Siegeszug von Borussia Dortmund in der Europa League ist vorerst zu Ende. Nach dem 0:1 (0:1) bei FK Krasnodar musste der bereits für die K.o.-Runde qualifizierte Bundesligist vor dem letzten Gruppenspiel die Tabellenführung an die Russen abtreten, die bei Punktgleichheit zwar die schlechtere Tordifferenz haben - aber den direkten Vergleich gewonnen haben. Ohne das daheim gebliebenene Offensivtrio Aubameyang, Reus und Kagawa mangelte es dem Team von Trainer Thomas Tuchel bei aller Überlegenheit an Durchschlagskraft - und an Glück: Gleich dreimal landete der Ball nur am Aluminium. "Wir haben eine sehr gute Leistung gebracht, hatten viele Torabschlüsse. Das Ergebnis ist paradox", resümierte Tuchel nach dem Abpfiff.
Vor rund 20 000 Zuschauern sorgte Pawel Mamajew (2. Minute), der Roman Weidenfeller keine Chance ließ, schon früh für den Treffer des Tages. Einen Zupfer des zuletzt kritisierten Mats Hummels am Trikot von Mauricio Pereyra hatte der Referee nach nur 30 Sekunden mit einem Strafstoß geahndet. Die Reaktion der Borussia ließ nicht lange auf sich warten. So traf Adrian Ramos nur sechs Minuten später mit einem Heber die Latte. Dortmund hatte mehr vom Spiel und die besseren Chancen. Kurz vor der Halbzeit boten sich zwei große Gelegenheiten zum 1:1 durch Ramos und Bender. Auch nach der Pause mühte sich der BVB engagiert um den Ausgleich. Bei Kopfbällen von Piszczek (54.) und Weigl (63.) fehlten nur wenige Zentimeter. Der Pfostenschuss von Mkhitaryan (74.) passte ins BVB-Bild eines verwunschenen Abends. Für die zuvor erfolgsverwöhnte Borussia war es nach dem 1:3 in Hamburg die zweite Niederlage binnen einer Woche - ein Novum unter Thomas Tuchels Leitung.