Europa League:Bilbao überrumpelt den FCA

Europa League: Enttäuschung nach der Niederlage gegen Bilbao: Augsburgs Kostas Stafylidis.

Enttäuschung nach der Niederlage gegen Bilbao: Augsburgs Kostas Stafylidis.

(Foto: AP)

Der FC Augsburg steht nach zwei späten Gegentoren vor dem Aus in der Europa League. Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl kassierte eine 2:3 (0:1)-Niederlage gegen Athletic Bilbao und steht nun im abschließenden Auswärtsspiel bei Partizan Belgrad am 10. Dezember mit dem Rücken zur Wand.

Dabei wähnte sich Augsburg bereits auf der Siegerstraße. Denn Piotr Trochowski (41. Minute) und der eingewechselte Raul Bobadilla (59.) hatten die Bilbao-Führung durch Markel Susaeta (10.) gedreht. Doch Aduris schaffte für die Spanier noch die Wende (83. und 86.).

Vor 23 741 Zuschauern präsentierte Bilbao die reifere Spielanlage, der Tabellenvorletzte der Bundesliga hielt mit Einsatzwillen und Laufbereitschaft dagegen. So entwickelte sich bei widrigen Bedingungen - zwischenzeitlich machte Schnee und Hagel den Spielern zu schaffen - eine zerfahrene Begegnung.

Esswein und Kohr für Belgrad gesperrt

Dabei leisteten sich die Augsburger einige Ungenauigkeiten in ihrem Spiel, bewiesen aber gerade in der zweiten Halbzeit viel Moral und zeigten eine deutliche Leistungssteigerung. Doch es half nicht. Dazu gab es noch die Gelben Karten für Dominik Kohr und Alexander Esswein, womit beide Akteure beim Gruppen-Finale in Belgrad gesperrt sind.

Die Anfangsphase gehörte den Basken, die besser kombinierten und gleich einen Fehler der auf fünf Positionen veränderten Schwaben ausnutzten. Nach einem Einwurf fühlte sich keiner für Susaeta zuständig. Dessen Schuss aus 20 Metern ins linke untere Eck überraschte Torwart Marvin Hitz.

Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl, die am Wochenende mit dem 4:0 beim VfB Stuttgart den letzten Tabellenplatz verlassen hatte, fand danach nur mühsam ins Spiel. Torchancen blieben rar. Ein abgeblockter Schuss von Trochowski (13.) war keine Gefahr. Brenzliger wurde es für den Europa-League-Finalisten von 2012 sechs Minuten später, als Christoph Janker gleich zweimal aus kurzer Entfernung scheiterte. Erst klärte Torhüter Iago Herrerin, dann blockte Gurpegi den Nachschuss auf der Torlinie ab.

Bilbao nutzte die fußballerische Überlegenheit aber nicht konsequent genug aus und entwickelte zu wenig Torgefahr. Das sollte sich rächen. Ein Schuss von Trochowski wurde von Aymeric Laporte unhaltbar ins eigene Tor abgefälscht. Der frühere Spanien-Legionär hatte bereits beim 1:0 in Alkmaar den Siegtreffer erzielt und war nicht nur wegen seines Tores einer der Aktivposten im Augsburger Spiel.

Trochowski war es auch, der gleich zu Beginn der zweite Halbzeit an einer weiteren Großchance des FCA beteiligt war. Nach einem Ballgewinn von Daniel Baier setzte Trochowski den Südkoreaner Dong-Won Ji hervorragend in Szene. Doch im letzten Moment blockte Laporte den Schuss von Ji noch ab (51.).

Doch Augsburg war nun wacher und bissiger. Die Spanier fanden dagegen kaum mehr zu ihrem Spiel und gerieten mehr und mehr in die Defensive. Die Folge war die Augsburger Führung durch Bobadilla. Zuvor hatte Athletic-Keeper einen Schuss von Ji nur nach vorne abprallen lassen. Doch die Spanier kamen noch einmal zurück. In der Schlussphase drängten sie auf das Tor, das Aduris auch gelang. Doch es kam noch schlimmer: Aduris gelang sogar noch der Siegtreffer.

Schalke gewinnt dank Choupo-Moting

Eric Maxim Choupo-Moting hat die Sieglos-Serie von Schalke 04 beendet und ein wenig Licht in die Herbstdepression der Königsblauen gebracht. Der Stürmer sicherte dem Bundesliga-Siebten mit seinem Tor in der 86. Minute ein 1:0 (0:0) in der Europa League gegen Zyperns Meister APOEL Nikosia und machte den vorzeitigen Einzug in die K.o.-Runde perfekt.

Die Krise der Gelsenkirchener, die zuvor in sieben Pflichtspielen ohne Dreier geblieben waren, ist damit aber noch nicht beendet. Denn Schalke ließ viele Wünsche offen gegen den allenfalls drittklassigen Gegner, den es im Hinspiel noch mit 3:0 bezwungen hatte. Zwar spielte sich Schalke ein Dutzend Torchancen heraus, ging mit ihnen aber viel zu schludrig um. Dennis Aogo veschoss in der 89. Minute sogar einen Foulelfmeter.

Gegenüber dem 1:3 am vergangenen Samstag gegen Bayern München hatte Breitenreiter sein Team auf vier Positionen umgestellt. Neben dem angeschlagenen Weltmeister Benedikt Höwedes (Achillessehnenprobleme) fehlten in der Startelf auch Außenverteidiger Sascha Riether sowie die Mittelfeldspieler Pierre-Emile Höjbjerg und Max Meyer. In die Anfangsformation rotierten Junior Caicara, der in der Bundesliga noch gesperrte Johannes Geis, Eric Maxim Choupo-Moting und Franco Di Santo.

Schalke vergibt viele Chancen

Die Königsblauen, seit dem 17. Oktober (2:1 gegen Hertha BSC) ohne Sieg, begannen mit viel Schwung. Drei Eckbälle und zwei Kopfballchancen in den ersten fünf Minuten zeigten früh die Richtung des Spiels auf. Doch Joel Matip (2.) und Choupo-Moting (5.) scheiterten an Torhüter Boy Waterman.

Nach 21 Minuten standen bereits acht Ecken und eine weitere Möglichkeit durch Leon Goretzka (20.), aber noch immer kein Tor zu Buche. Die vierte Kopfballchance für die drückend überlegenen Gelsenkirchener ließ Klaas-Jan Huntelaar aus (27.). Choupo-Motings Schuss wehrte Abwehrspieler Mario Sergio auf der Linie ab (28.).

Zwölf Ecken, zehn Chancen, aber kein einziger Treffer - zur Pause begleiteten Murren und ein paar Pfiffe die Schalker in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel ging den Gastgebern das Tempo immer mehr verloren, die Pässe wurden ungenauer. Die Ungeduld bei den 43 117 Zuschauern wuchs.

Nach gut einer Stunde wechselte Breitenreiter Meyer für den erneut enttäuschenden Di Santo ein. Torwart Ralf Fährmann verhinderte mit einer Glanzparade einen Rückstand, als plötzlich Nuno Morais völlig frei vor ihm auftauchte (67.).

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