Sexvideo-Affäre:Valbuena wirft Benzema Erpressungsversuch vor

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Im Juni 2014 noch Seite an Seite: Mathieu Valbuena (l.) und Karim Benzema

(Foto: Philippe Huguen/AFP)

In der Sexvideo-Affäre um die französischen Nationalspieler wird es konkreter. Red Bull schließt einen Motorenvertrag ab. Fifa-Präsidentschaftskandidat Infantino bekommt Unterstützung aus Südamerika.

Fußball, Sexvideo-Affäre: Der französische Fußball-Nationalspieler Mathieu Valbuena hat seinen Mitspieler Karim Benzema in der Sexvideo-Affäre um einen Erpressungsversuch belastet. Der Star von Real Madrid habe ihn "indirekt" zur Zahlung an einen Jugendfreund Benzemas verleiten wollen, sagte Valbuena (31) im Interview mit der Zeitung Le Monde.

"Mit Verleiten meine ich: 'Es ist notwendig, dass du bezahlst'. Indirekt eben", führte der Mittelfeldspieler von Olympique Lyon aus. In seiner Art zu reden sei Benzema (27) "nicht aggressiv gewesen, er hat mich auch nicht konkret auf Geld angesprochen. Aber ich habe noch von niemandem gehört, der ein Video gratis vernichtet", sagte Valbuena.

Gegen Benzema wurde am 5. November wegen Beteiligung an der Erpressungsaffäre ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Valbuena war mit einem Sex-Video unter Druck gesetzt worden, das ihn in pikanten Situationen zeigen soll. Drei mutmaßliche Erpresser, die Valbuena laut Medienberichten um eine sechsstellige Summe erleichtern wollten, wurden inhaftiert. Valbuena hat der Justiz am 20. November seine Sicht der Dinge geschildert.

Fifa, Präsidenten-Wahl: Etappensieg für Gianni Infantino: Der Generalsekretär der Europäischen Fußball-Union Uefa kann im Kampf um das Präsidentenamt des Weltverbands Fifa auf die Unterstützung des südamerikanischen Kontinentalverbandes Conmebol bauen. "Wir werden geschlossen für ihn stimmen, das ist entschieden. Wir haben mit ihm diskutiert und uns darauf verständigt", sagte Conmebol-Präsident Juan Angel Napout in Rio de Janeiro. Der Schweizer Infantino (45) hatte sich als letzter Kandidat zur Wahl beim Fifa-Kongress am 26. Februar in Zürich gestellt. Neben ihm ließ die Wahlkommission der FIFA bislang den Jordanier Prinz Ali bin Al Hussein (39), Scheich Salman bin Ibrahim Al Khalifa (49/Bahrain), den Franzosen Jérôme Champagne (57) sowie den Südafrikaner Tokyo Sexwale (62) für die Wahl zu.

Der derzeit ebenso wie Fifa-Boss Joseph S. Blatter suspendierte Uefa-Präsident Michel Platini, der eine lebenslange Sperre fürchten muss, wurde vorerst nicht zugelassen. Nur wenn dieser noch unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, würde Infantino seine Kandidatur zurückziehen. Mit den zehn Stimmen der Südamerikaner und - womöglich - 53 Stimmen aus Europa hätte Infantino schon etwas weniger als ein Drittel der insgesamt 209 Stimmen auf sich vereint. Wahlberechtigt sind alle 209 Mitgliedsverbände der Fifa mit je einer Stimme. Diese verteilen sich auf die sechs Konföderationen Afrika (54), Europa (53), Asien (46), Nord- und Mittelamerika (35), Ozeanien (11) und Südamerika (10).

Formel 1, Red Bull: Die kurzfristige Zukunft des Red-Bull-Teams in der Formel 1 ist gesichert. "Wir haben eine Vereinbarung für Motoren geschlossen, die in den kommenden Tagen bestätigt werden soll", sagte Teamchef Christian Horner am Donnerstag vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi britischen Medien. Von welchem Hersteller der frühere Weltmeister-Rennstall 2016 beliefert wird, wollte Horner jedoch nicht bekanntgeben. Es wird vermutet, dass Red Bull weiter mit Triebwerken von Renault fährt. Eigentlich wollte das Team den Vertrag mit den Franzosen vorzeitig kündigen. Nun sollen die Renault-Motoren wohl zusätzlich in der Schmiede von Mario Illien weiterentwickelt werden.

Fußball, Europa League: Trainer Jürgen Klopp jubelt mit den Fans des FC Liverpool: Fünf Tage nach dem spektakulären 4:1-Sieg bei Manchester City machte der Tabellen-Neunte der Premier League auch den Sprung in die erste K.o.-Runde der Europa League perfekt. Nach dem 2:1 (2:1)-Heimsieg gegen Girondins Bordeaux am Donnerstagabend haben die Reds neun Punkte und können nicht mehr von einem der beiden Top-Plätze in der Gruppe B verdrängt werden. Liverpool zog am bisherigen Spitzenreiter FC Sion (8) vorbei, der bei Rubin Kasan 0:2 verlor. Von der Gäste-Führung durch Henri Saivet (33. Minute) ließ sich das Klopp-Team nicht schocken. Die Antwort gaben James Milner (38./Foulelfmeter) und Christian Benteke, dem kurz vor dem Halbzeitpfiff die Führung gelang. Mit einer Weltklasse-Parade rettete der belgische Keeper Simon Mignolet seiner Mannschaft in der Nachspielzeit den Sieg. Mit Miroslav Klose in der Startelf nutzte Lazio Rom seine gute Ausgangsposition in der Gruppe G und machte mit dem 3:1 (1:0) gegen Dnjepr Dnjepropetrowsk alles klar. Mit nunmehr 13 Punkten buchte der Tabellen-Achte der Serie A das Ticket für die Runde der besten 32 Teams. Kapitän Klose wurde nach 65 Minuten ausgewechselt. Mario Gomez und Besiktas Istanbul haben die Tabellenführung erobert und sich damit die beste Ausgangsposition für das "Finale" in der Gruppe H verschafft. Ohne den deutschen Nationalspieler, der nur auf der Ersatzbank saß, gewann der Tabellenführer der türkischen SüperLig mit 2:0 gegen Schlusslicht Skenderbeu Korce. Neben dem FC Schalke 04 und Athletic Bilbao schafften bereits am vorletzten Spieltag auch Villarreal, Tottenham Hotspur, der FC Basel und Dortmund-Bezwinger Krasnodar den Sprung in die erste K.o.-Runde der besten 32 Teams.

Länderspiel, Frauenfußball: Die deutschen Fußball-Frauen haben das Länderspiel-Jahr mit einer Nullnummer beendet. Die Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid kam am Donnerstagabend gegen England in einem Testduell in Duisburg über ein 0:0 nicht hinaus. Vor 6705 Zuschauern in der Duisburger Arena erspielte sich die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zwar etliche gute Chancen, war aber nicht treffsicher genug. Die Engländerinnen hatten das deutsche Team bei der WM im vergangenen Juli im Spiel um Platz drei mit 1:0 besiegt. Ihr nächstes Pflichtspiel bestreiten die DFB-Frauen am 8. April in der EM-Qualifikation in der Türkei.

Curling, EM: Trotz zweier herber Pleiten zum Abschluss der EM im dänischen Esbjerg haben sich die deutschen Curling-Männer für die Weltmeisterschaft vom 2. bis 10. April 2016 in Basel qualifiziert. Das Team um Skip Alexander Baumann (Rheinmünster) kassierte nach dem 1:9 am Vorabend gegen Italien am Donnerstag mit einem 5:12 gegen Schottland eine weitere deutliche Niederlage. Dennoch belegte Deutschland in der Endabrechnung den sechsten Platz, der für das WM-Ticket reichte. "Die Spannung bei den Männern hätte man sich natürlich ersparen können. Aber was am Ende zählt, ist der Startplatz. Nun können wir bei der WM mit unseren jungen Teams weitere Erfahrungen sammeln", sagte Bundestrainer Thomas Lips. Deutschland ist damit im kommenden Jahr erstmals seit 2011 wieder bei beiden Weltmeisterschaften vertreten. Die Frauen um Skip Daniela Driendl (Füssen) hatten sich am Mittwoch in Esbjerg mit Platz sieben (4:5 Siege) das Ticket für die WM vom 19. bis 27. März im kanadischen Swift Current gesichert. Das EM-Finale bestreiten am Samstag (15.00 Uhr) Schottland und Russland. Die beiden WM-Startplätze sind für den Deutschen Curling-Verband (DCV) besonders mit Blick auf Olympia 2018 wichtig. In Basel und Swift Current werden die ersten Qualifikationspunkte für Pyeongchang vergeben. Und ein Olympiastart wäre auch für den finanziell nicht auf Rosen gebetteten Verband mit Blick auf die weitere Sicherung von Fördergeldern durch das Bundesinnenministeriums (BMI) von großer Bedeutung.

Trampolin, WM: Die Trampolinwettbewerbe der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro finden bei den Männern ohne deutsche Beteiligung statt. Bei den Weltmeisterschaften in Odense verpassten am Donnerstag alle vier Starter des Deutschen Turner-Bundes (DTB) den Einzug in das Halbfinale der 24 besten Turner des Vorkampfes. Am besten präsentierte sich in der Qualifikation noch Daniel Schmidt (Bramfelder SV), der als Einziger durch seine beiden Übungen kam und mit 103,34 Punkten den dritten Reserveplatz belegte. Martin Gromowski, Kyrylo Sonn und der deutsche Meister Fabian Vogel (beide MTV Bad Kreuznach) hatten nach Abbrüchen dagegen keine Chance auf eine gute Platzierung mehr. Dagegen kann sich die Stuttgarterin Leonie Adam weiterhin Hoffnung auf die Reise nach Rio machen. Die einzige Turnerin, die der DTB mit nach Dänemark genommen hatte, rutschte als 24. mit 97,235 Punkten gerade noch ins Halbfinale am Sonntag. "Das war eine Zitterpartie, wie sie kaum zu beschreiben ist, aber sie hat das bravourös gemeistert", lobte Cheftrainer Michael Kuhn.

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