Weltcup in Östersund:Deutsche Biathleten erobern den dritten Platz

Training Biathlon World Championships

Daniel Böhm (Bild) sicherte im Single-Mixed mit Maren Hammerschmidt den ersten Podestplatz der Saison.

(Foto: dpa)

In der Single-Mixed-Staffel überzeugen Hammerschmidt/Böhm bei der Saisonpremiere. Rodler Felix Loch wird disqualifiziert. Olympia in Rio motiviert Tennisspielerin Andrea Petkovic zum Weitermachen.

Biathlon, Single-Mixed: Maren Hammerschmidt (Winterberg) und Daniel Böhm (Buntenbock) haben den deutschen Biathleten in der Single-Mixed-Staffel den ersten Podestplatz der Saison beschert. Im Premierenrennen des WM-Winters im schwedischen Östersund sicherte sich das gemischte Doppel trotz einer Strafrunde nach 6 und 7,5 km den dritten Rang und musste sich mit 13,2 Sekunden Rückstand nur den siegreichen Norwegern sowie Kanada geschlagen geben. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass es gleich so gut läuft, aber ich hatte einen starken Partner an meiner Seite", sagte Hammerschmidt in der ARD. Der schieß- und laufstarke Böhm meinte: "Ich bin froh, dass ich so gut durchgekommen bin, so kann es weitergehen."

Die ehemalige Junioren-Weltmeisterin Hammerschmidt ging etwas überraschend an den Start, nachdem sie in den vergangenen Jahren nur selten zum Weltcupteam des Deutschen Skiverbandes (DSV) gehört hatte. "Sie hat in diesem Jahr einen tollen Sprung nach vorne gemacht, sie kann mit Selbstbewusstsein in die Saison gehen", sagte Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig. Die 26-jährige Hammerschmidt absolvierte ihre Aufgabe am Schießstand zunächst ordentlich und hielt den Kontakt zur Spitze. Im letzten Schießen reichten jedoch auch drei Nachladepatronen nicht und sie musste in die Strafrunde. Der drei Jahre ältere Staffel-Weltmeister Böhm ließ sich davon jedoch nicht beirren und kämpfte sich dank einer starken Vorstellung mit der Waffe (nur zwei Nachlader) erneut an die Spitzengruppe heran. Erst im Schlussspurt verlor er den zweiten Platz. Eigentlich hätte Frankreich mit Marie Dorin Habert und Simon Fourcade das Rennen gewonnen, allerdings wurde das Duo mit einer Zeitstrafe von vier Minuten belegt. Fourcade hatte einen Schuss nicht abgeben. So setzten sich etwas überraschend Kaia Woeien Nicolaisen und Lars Helge Birkeland durch.

Rodeln, Männer: Nach der Disqualifikation von Rodler Felix Loch hat sich der Italiener Dominik Fischnaller den ersten Weltcup-Sieg der Saison gesichert. Der Südtiroler feierte am Sonntag in Innsbruck-Igls den zweiten Weltcup-Erfolg seiner Karriere. Wegen eines zu schweren Schlittens war Olympiasieger Loch nach seinem starken ersten Lauf disqualifiziert worden. Der Thüringer Andi Langenhan wurde Vierter, Johannes Ludwig fuhr auf den fünften Rang. Eine starke Leistung beim Heim-Weltcup zeigte das österreichische Team. Armin Frauscher sicherte sich den zweiten Rang vor seinem Teamkollegen Wolfgang Kindl.

Tennis, Andrea Petkovic: Andrea Petkovic wird ihre Tennis-Karriere auch im kommenden Jahr fortsetzen. "Ich werde noch weiterspielen", sagte Petkovic am Samstagabend im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF. Nach einer schweren Saison mit Verletzungen, Erstrundenniederlagen und privaten Problemen hatte die Darmstädterin zwischenzeitlich über ein Ende ihrer Laufbahn nachgedacht. Doch nach einem Abstecher nach New York, bei dem sie sich viele Gedanken machte, entschied sich die ehemalige Top-Ten-Spielerin dazu, auch 2016 auf der Tennis-Tour dabei zu sein. Eines der großen Ziele für das neue Jahr sind die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. "Rio war schon ein übergeordnetes Ziel. Da bin ich schon ein bisschen aufgeregt. Da freue ich mich schon wie ein kleines Kind", sagte Petkovic. Die Sommerspiele 2012 in London hatte die 28-Jährige wegen eines Bänderrisses verpasst. Nach übereinstimmenden Medienberichten wird Petkovic in der Vorbereitung mit Jan de Witt als neuem Trainer zusammenarbeiten.

Ski Alpin, Slalom: Weltcup-Debütantin Jessica Hilzinger hat das deutsche Slalom-Team mit Rang 25 in Aspen vor einer Blamage bewahrt. Im ersten Torlauf der Saison behielt die 18-Jährige am Samstag im Finale die Nerven und sammelte als einzige Fahrerin des Deutschen Skiverbands (DSV) Weltcup-Punkte. "Heute ist ein Traum. Im ersten Rennen gleich zu punkten", sagte Hilzinger. "Ich bin sehr vorsichtig gefahren, ich wollte zwei Läufe ins Ziel bringen."

Ihre fünf zum Teil wesentlich erfahreneren Teamkolleginnen hatten den zweiten Durchgang alle verpasst. Weltmeisterin Mikaela Shiffrin gewann in ihrem Heimatland USA am Tag nach ihrem verschenkten Sieg im Riesenslalom ihr erstes Rennen in dieser Saison. Mit 3,07 Sekunden Vorsprung auf Veronika Velez-Zuzulova aus der Slowakei sorgte Shiffrin zudem für einen Rekord: Größer war die Differenz zwischen Platz eins und zwei in einem Frauenrennen im Slalom nie zuvor. Frida Hansdotter aus Schweden kam auf Platz

Ski alpin, Abfahrt: Aksel Lund Svindal hat gleich in der ersten Weltcup-Abfahrt seit seinem Achillessehnenriss seinen 26. Sieg gefeiert. Der 32 Jahre alte Norweger setzte sich im kanadischen Lake Louise mit dem denkbar knappsten Vorsprung von 0,01 Sekunden auf den Italiener Peter Fill durch. Der beste deutsche Abfahrer, Josef Ferstl aus Hammer, enttäuschte mit 2,06 Sekunden Rückstand auf Svindal und kam nicht in die Top 20.

Svindal leistete sich bei seinem bereits siebten Triumph in Lake Louise (5 Super-G, 2 Abfahrt) einige Fehler an den Schlüsselstellen "Coaches Corner" und "Fallaway". Dennoch ritt der 107 kg schwere Modellathlet im Gleitstück am Ende der Piste "Men's Olympic" zum Erfolg. Dritter wurde der Amerikaner Travis Ganong (0,36 Sekunden zurück). Top-Favorit Kjetil Jansrud (Norwegen/+0,77) belegte nach einem schweren Patzer am Starthang lediglich Platz neun.

Fußball, Pierre-Michel Lasogga: Fußball-Bundesligist Hamburger SV muss wahrscheinlich wochenlang auf Stürmer Pierre-Michel Lasogga verzichten. Der 23-Jährige war am Samstag beim 3:1 (2:0) im Weserstadion gegen Werder Bremen nach einem Zweikampf mit Zlatko Junuzovic auf die Schulter gefallen. Unter starken Schmerzen wurde er sofort ausgewechselt und in eine Bremer Klinik gebracht. Nach einer ersten Diagnose soll die Schulter ausgekugelt sein. "Es war schon das zweite Mal, deswegen konnte unser Mannschaftsarzt die Schulter nicht wieder einrenken", sagte HSV-Coach Bruno Labbadia, der mit einer Operation rechnet.

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