Drohnen:Auf den letzten Drücker

Amazon Drohne

Die brasilianische Regierng "träumt" davon, dass bald Drohnen von Amazon das Austragen der nationalen Post übernehmen.

(Foto: dpa)

Der Internethändler Amazon stellt eine neue Drohne vor und verspricht, demnächst noch schneller zu liefern. Aber wird das wirklich was?

Von Varinia Bernau und Vivien Timmler

Nur mal angenommen, die Tochter steht kurz vor einem wichtigen Fußballspiel. Aber der Hund zerfleddert gerade einen ihrer Turnschuhe. Was macht man nur in solch einem Moment? In einer nicht allzu fernen Zukunft würde man wohl bei Amazon ein neues Paar Fußballschuhe bestellen - und eine Drohne würde sie einem binnen 30 Minuten nach Hause bringen. Rechtzeitig zum Anpfiff. Das zumindest verspricht der Internethändler in einem nun veröffentlichten Video.

Der erste Prototyp einer Drohne, den Konzernchef Jeff Bezos vor zwei Jahren bei einem Fernsehinterview zeigte, war erst der Anfang. Amazon tüftelt an einer ganzen Reihe von Drohnen für verschiedene Einsatzbereiche. Das neue Modell fliege in einer Höhe von etwa 120 Metern, könne 24 Kilometer zurücklegen und dank seiner Sensoren erstmals auch beweglichen Objekten ausweichen. Amazon ist mit seinen Ambitionen nicht allein: Auch die Deutsche Post macht sich über die Zustellung per Drohne Gedanken, ebenso wie die Supermarktkette Walmart. Und Google entwickelt kleine Geräte, die wie ein Flugzeug unterwegs sind und Waren an einem Seil herunterlassen können.

Ganz so schnell wird aus den per Drohne gelieferten Turnschuhen aber nichts: Die Flugaufsichtsbehörden, sowohl in den USA als auch in Europa, müssen den Luftraum dafür noch freigeben - und zögern derzeit, weil sie Abstürze bei schlechtem Wetter und ein heilloses Chaos in der Luft fürchten, wenn zu viele Drohnen unkoordiniert dort kreisen. Es empfiehlt sich also noch eine Weile, seine Turnschuhe sicher zu verwahren. Oder den Hund.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: