Indonesien:Defekt an der Maschine soll Air-Asia-Absturz verursacht haben

  • Die indonesichen Behörden haben einen Bericht zum Absturz der Air-Asia-Maschine Ende vergangenen Jahres vorgelegt.
  • Ursache war offenbar ein Defekt an der Steuerung - und die Art und Weise, wie die Piloten darauf reagierten.

Fast ein Jahr nach dem Absturz einer Air-Asia-Maschine in der Javasee legen die indonesischen Behörden einen Bericht vor. Erste Erkenntnis: Ein Defekt soll einer der Hauptgründe für den Absturz gewesen sein, bei dem 162 Menschen ums Leben kamen.

Den Behörden zufolge hatte es ein Problem bei der Steuerung des Seitenleitwerks gegeben. Die Piloten reagierten auf die Warnsignale, indem sie den Bordcomputer neustarteten. So sei der Autopilot ausgefallen und die Piloten verloren die Kontrolle über die Maschine. Im Laufe der Ermittlungen wurde über schlechte Wetterbedingungen und menschliches Versagen spekuliert, dass es tatsächlich einen Defekt gegeben hat, kommt nun eher überraschend. Am Ende war es jedoch die Reaktion der Piloten, die zum Absturz führte.

Der Fehler soll Crew und Instandhaltungsteam bereits bekannt gewesen sein - der Neustart des Bordcomputers war auch in der Vergangenheit eingesetzt worden, um die Warnsignale abzustellen. Auf 23 Flügen sei es im Jahr vor dem Absturz bereits zu der Fehlermeldung gekommen. Der Alarm wurde dem Bericht zufolge durch einen Riss an einer Lötstelle ausgelöst.

Hintergrund: Absturz über der Javasee

Der Airbus A320 der Billigfluglinie Indonesia-Air Asia hob am 28. Dezember vergangenen Jahres in Surabaya in Indonesien ab. 162 Passagiere und Crewmitglieder waren an Bord. Die Maschine nahm Kurs auf das kaum zwei Stunden entfernte Singapur. Der Pilot meldete Gewitter und bat um Änderung der Flughöhe. Nach 40 Minuten Flug brach der Funkkontakt ab.

Erst fünf Tage später wurde das Wrack auf dem Meeresgrund der Javasee zwischen Indonesien und Singapur identifiziert. Es gab keine Überlebenden.

Die Flugdatenschreiber wurden zehn Tage später geborgen. Der Verkehrsminister sprach kurz darauf von einem ungewöhnlichen Steigflug vor dem Absturz - es sei vermutlich zu einem Strömungsabriss gekommen. Der Co-Pilot soll das Flugzeug zum Zeitpunkt des Absturzes geflogen haben.

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