US-Wahl:Trump gegen Cruz: "Echte Männer greifen keine Frauen an"

Lesezeit: 2 min

Heidi Cruz wird zum Ziel der Angriffe von Donald Trump. (Foto: AFP)

Auf Twitter bewerfen sich Donald Trump und sein republikanischer Rivale Ted Cruz mit Dreck. Und ziehen ihre Frauen mit hinein. Wo soll das hinführen?

Von Sebastian Gierke

Nein, überraschend kommt das nicht. Dieser schmutzige, erbärmliche, lächerliche Streit. Denn es geht ja um den Mann, der mit großer Wahrscheinlichkeit bald Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei wird. Der im Kampf um das Weiße Haus Millionen Amerikaner hinter sich weiß. Der einer der mächtigsten Männer der Welt werden könnte.

Es geht um Donald Trump.

Seit Monaten liefert Trump sich einen erbitterten Kampf um die Kandidatur der Republikaner - unter anderen mit dem erzkonservativen Ted Cruz. Nicht nur in unzähligen Fernsehduellen, sondern auch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

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Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner steht fest: Es ist wirklich Donald Trump. Bleibt die Frage: Wer fordert den Milliardär heraus? Bernie Sanders oder Hillary Clinton?

Von Matthias Kolb

Sollte wirklich jemand gedacht haben, das Niveau könne nach obszönen Anspielungen auf die eigenen Genitalien nicht noch tiefer sinken, dann hat derjenige, sorry, keine Ahnung davon, was Donald Trump so alles unterbieten kann.

Aber von vorne:

Anfang der Woche, vor den Vorwahlen der Republikaner in Utah, die Cruz mit deutlichem Abstand dank der Unterstützung von Mitt Romney und vielen Mormomen gewonnen hat, posten Anti-Trump-Aktivisten von einem sogenannten Super-Pac namens "Make America Awesome" Anzeigen auf Facebook. Eine davon zeigt Trumps Ehefrau Melania nackt. Dazu der Satz: "Meet Melania Trump, your next first lady. Or, you could support Ted Cruz on Tuesday." ("Das ist Melania Trump, Ihre nächste First Lady. Oder Sie stimmen am Dienstag für Ted Cruz.") Das Bild wurde vor 15 Jahren aufgenommen.

Die Antwort des New Yorker Immobilien-Moguls lässt nicht lange auf sich warten.

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Trump unterstellt Cruz in seinem Tweet, dass dieser selbst hinter der Veröffentlichung des Bildes stecke, nennt ihn einen Lügner und droht vage, kompromittierende Fakten über Cruz' Ehefrau, eine Investmentbankerin, auszuplaudern.

Cruz lässt sich auf das schäbige Spiel ein und schreibt zurück:

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Das Bild habe niemand aus seinem Team veröffentlicht (die Wahlkampagne und die "Super Pac"-Wahlvereine dürfen laut Gesetz nicht kooperieren). Und Trump sei ein Feigling, sollte er tatsächlich seine Frau angreifen.

Cruz betont am nächsten Tag noch einmal, nichts mit dem Bild zu tun zu haben, Trump nennt ihn deshalb einen Lügner. Noch einmal. Beide äußern sich in verschiedenen TV-Interviews zu dem Streit.

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Am Mittwoch twittert Trump kurz vor Mitternacht dann eine Bildkomposition, auf der Heidi Cruz und seine Frau zu sehen sind. Dazu der Satz: "Ich muss gar nichts ausplaudern, die Bilder sprechen für sich."

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Es dauert nur 35 Minuten, bis Cruz antwortet: "Donald, echte Männer greifen keine Frauen an. Deine Frau ist reizend - und Heidi ist die Liebe meines Lebens..."

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Donald Trump und Ted Cruz sind zwei Männer, die sich um einen der wichtigsten politischen Posten der Welt bewerben. Und dabei weit gekommen sind. Zwei Männer, die sich auf Twitter eine Auseinandersetzung liefern, die peinlich zu nennen eine krasse Untertreibung wäre.

Der Wahlkampf in den USA, er wird noch lange dauern, bis am 8. November endlich abgestimmt wird. Und wer darauf hofft, dass die Show irgendwann nicht mehr niveauloser werden kann, der ist ein unverbesserlicher Optimist.

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