Raumfahrt:SpaceX steuert den Mars an

Artist's concept photo of a SpaceX dragon capsule on the surface of Mars

Die Dragon-Kapsel soll auf der Mondoberfläche landen - hier in einer künstlerischen Darstellung zu sehen.

(Foto: REUTERS)

Auf dem Mars könnte schon 2018 erstmals eine privat finanzierte Raumkapsel landen - vorerst allerdings noch ohne Astronauten.

Von Alexander Stirn

Der Mars könnte in zwei Jahren erstmals Besuch von einer privat finanzierten Raumkapsel bekommen - allerdings ohne Menschen an Bord. Der US-Raumfahrtkonzern Space X hat am Mittwochabend angekündigt, 2018 mit einer modifizierten Variante seiner Dragon-Kapsel auf dem Roten Planeten landen zu wollen. Bislang bringt Dragon lediglich Fracht zur Internationalen Raumstation ISS, künftig wird das Gefährt aber auch Astronauten ins All transportieren. Für Space X soll die Landung nur der Anfang einer ausgedehnten privaten Erkundung des Nachbarplaneten sein.

Red Dragon, Roter Drache, heißt das neue Raumschiff; erste Zeichnungen hat das Unternehmen am Mittwoch beim sozialen Netzwerk Twitter veröffentlicht. Die Kapsel sei darauf ausgelegt, "überall im Sonnensystem zu landen", sagt Firmengründer Elon Musk. Der Abstecher zum Mars sei nur der erste Testflug. Gelingt er, wäre dies eine doppelte Premiere: Nie zuvor ist ein privates Unternehmen auf dem Planeten gelandet, und nie zuvor wurde eine derart schwere Last auf dem Mars abgesetzt.

Noch hält sich Milliardär Musk, der auch hinter dem Elektroauto Tesla steckt, mit Details zurück. Offensichtlich will Space X die Mission aber selbst finanzieren: Vor wenigen Tagen schloss das Unternehmen zwar einen Kooperationsvertrag mit der US-Raumfahrtbehörde Nasa zur Erkundung des Roten Planeten ab, dieser umfasst aber nur den Austausch von Daten, Technik und Erfahrungswerten. Geld soll keines fließen.

Die benötigte Rakete fehlt Space X allerdings noch: Den Testflug der neuen Falcon Heavy musste das Unternehmen zuletzt immer wieder verschieben. Für Elon Musk ist die unbemannte Landung, die unter anderem das Absetzen größerer Lasten mithilfe von Bremsraketen demonstrieren soll, ohnehin nur der erste Schritt hin zu größeren Zielen. Der Milliardär träumt von der Besiedlung des Roten Planeten. Detaillierte Pläne will er im September vorstellen.

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