Eintracht Frankfurt:Doping oder Dummheit? Ermittlungen gegen Bundesliga-Spieler Ben-Hatira angekündigt

Eintracht Frankfurt: Unter Beobachtung: der Frankfurter Änis Ben-Hatira.

Unter Beobachtung: der Frankfurter Änis Ben-Hatira.

(Foto: AP)

Bei Snapchat postet der Frankfurter ein Bild, auf dem Kanülen, Ampullen sowie ein Mittel zu sehen sind, das einen Doping-Wirkstoff enthält.

Von Thomas Kistner und Carsten Eberts

Im Fall des Frankfurter Bundesliga-Fußballers Änis Ben-Hatira hat die deutsche Anti-Doping-Agentur Nada rasche Ermittlungen angekündigt.

Man werde sich "mit den geeigneten Maßnahmen" um den Fall kümmern, sagte Nada-Geschäftsführer Lars Mortsiefer der SZ: "Genaues möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Aber weitere Ermittlungen und zeitnahe, gezielte Kontrollen sind jedoch ganz oben auf der Maßnahmenliste."

Über seinen Snapchat-Account hatte Ben-Hatira am Donnerstag ein Foto veröffentlicht, auf dem mehrere Kanülen, eine Spritze sowie Ampullen zu sehen sind. Auf einem Behälter steht gut erkennbar "Lipotalon", ein Mittel, das den Wirkstoff Dexamethason enthält. Dabei handelt es sich um ein Kortison, das in sportlichen Wettkämpfen verboten ist.

Nur mit einer Ausnahmegenehmigung, über die Ben-Hatira laut Angaben seines Klubs nicht verfügt, darf der Wirkstoff in kleinen Mengen zur Behandlung eingesetzt werden, etwa bei Gelenkbeschwerden. Ohne Ausnahmegenehmigung kann die Einnahme als Doping gelten.

Frankfurt ermahnt Ben-Hatira

Eintracht-Pressesprecher Markus Jestaedt erklärte der SZ, das Foto sei "weder in den medizinischen Räumen von Eintracht Frankfurt noch in der Praxis unserer Mannschaftsärzte aufgenommen worden". Vielmehr sei das Bild "durch eine Unachtsamkeit von Änis Ben-Hatira entstanden und hat nichts mit der medizinischen Behandlung von ihm zu tun".

Der Verein habe den Spieler "ausdrücklich darauf hingewiesen, dass solche Fotos von Spielern von Eintracht Frankfurt zu Missverständnissen führen und daher nicht in den sozialen Medien veröffentlicht werden dürfen".

Die Nada wird sich den Fall trotzdem sehr genau ansehen.

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