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Moosach: Containerschule statt Sportmöglichkeiten: An der Gerastraße wächst der Unmut der Elternvertreter über diesen Zustand.

Containerschule statt Sportmöglichkeiten: An der Gerastraße wächst der Unmut der Elternvertreter über diesen Zustand.

(Foto: Catherina Hess)

Eltern am Schulzentrum Gerastraße schlagen Alarm: Sie befürchten, dass Container noch mehrere Jahre stehen bleiben

Von Anita Naujokat, Moosach

Die Eltern der Kinder, die das Schulzentrum an der Gerastraße besuchen, sind verunsichert und beunruhigt. In der jüngsten Sitzung des Moosacher Bezirksausschusses (BA) platzten sie mit der Nachricht heraus, dass die wegen der Generalsanierung auf dem Sportplatz befindlichen Container eventuell bleiben sollen, um Vorläuferklassen der geplanten, aber noch nicht gebauten Realschule an der Franz-Mader-Straße unterzubringen. Dies würde bedeuten, dass der seit fünf Jahren wegen des Umbaus sowieso schon eingeschränkte und teils ausgelagerte Sportbetrieb für die nächsten fünf Jahre zum Dauerzustand für die Schüler werden könnte.

"Es geht um den Sportplatz und die Freiflächen für die Kinder. Wir sind deutlich dagegen, dass die Container stehen bleiben", sagte Trixie Weber vom Elternbeirat des Moosacher Gymnasiums. Nach Jahren des Umbaus sei dies unzumutbar für die Schüler. Thomas Stachel, der die Eltern der Artur-Kutscher-Realschule vertritt, bezeichnete die Situation als unerträglich. "Wieso kriegt es eine Stadt nicht auf die Reihe, Container dort hinzustellen, wo sie niemanden beeinträchtigen?", wollte er wissen.

Vorläuferklassen existieren bereits seit dem Schuljahr 2010/11 im Schulzentrum. Die Eltern befürchten nun, dass weitere kommen werden. Dabei handelt es sich um Klassen für Schulen, die noch nicht existieren. Sie werden gebildet, um einerseits den Bedarf zu decken und andererseits die neuen Schulen bei der Eröffnung nicht ohne Schüler dastehen zu lassen. Doch das Schulzentrum ist nach Auffassung der Elternvertreter schon jetzt zu klein. Neben dem Gymnasium und der Artur-Kutscher-Realschule gehört noch eine Grundschule dazu, alles in allem an die 2000 Schüler. Manch einer der Schulabgänger aus den Vorläuferklassen sei "stinksauer", dass er einen Abschluss von einer Schule habe, die er nie besucht habe, berichtete Stachel. Noch werden die Pavillons bis 2018/19 wegen des Umbaus gebraucht, aufgestellt wurden sie, um peu à peu und je nach Bauabschnitt die Schüler unterzubringen.

Eine praktische Lösung konnte auch Axel Stoßno (FDP) nicht anbieten. Das Anliegen sei aber berechtigt und dürfe vom BA nicht einfach weggewischt werden. "Die Schule hat Priorität, auch der Sportunterricht", sagte er. Auch Veronika Kahl (ÖDP) hält es für zwingend, dass auf dem Schulplatz wieder Sport stattfinden kann.

Die Lokalpolitiker kamen überein, die Sorgen aufzugreifen und die Wünsche und Vorschläge an das Referat für Bildung und Sport weiterzuleiten. Außerdem will das Gremium Auskunft darüber, wie sich die Schülerzahlen künftig entwickeln, wie Sportunterricht und Mensa funktionieren, wenn eventuell noch mehr Schüler als geplant die Schule besuchen, und was in welchen zeitlichen Abläufen geplant ist. Stoßno beharrte außerdem auf die ausdrückliche Frage, ob es alternative Standorte gebe und wenn ja, wo.

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