Elisabethmarkt:Fassadenfragen

Lesezeit: 1 min

In Schwabing entsteht ein neues Wohn- und Geschäftsquartier

Von Alfred Dürr

Unmittelbar neben dem Elisabethmarkt in Schwabing entsteht auf dem Areal des Umspannwerks der Stadtwerke München ein Wohn- und Geschäftsquartier. Dies soll nach den Plänen der Berliner Büros Bruno Fioretti Marquez Architekten sowie Cappati Staubach Urbane Landschaften realisiert werden. Der Planungsausschuss hat nun einstimmig beschlossen, auf dieser Grundlage das Baugenehmigungsverfahren einzuleiten.

Auf dem Areal zwischen Arcisstraße, Nordendstraße und Elisabethmarkt befinden sich teilweise noch die Technikgebäude der Stadtwerke. Sie dienen der Stromversorgung Schwabings. Die Anlagen können künftig in einem Neubau an der Arcisstraße untergebracht werden. Die alten Häuser werden abgerissen, geplant sind dort Komplexe für Wohnen, Geschäfte und Büros. Außerdem sind eine Kindertagesstätte und ein Tiefgarage mit 50 Stellplätzen für die Autos von Anwohnern vorgesehen. Das Areal hat die Stadtsparkasse München von den Stadtwerken erworben.

Die Grünen im Stadtrat begrüßen das Konzept. "Dass dort weitere Wohnungen entstehen, finden wir gut", sagte Anna Hanusch. Allerdings fänden viele Bürger die Fassade hin zum Elisabethmarkt zu eintönig und zu massiv. Deshalb sollte im weiteren Verfahren geprüft werden, ob diese Front nicht noch deutlicher gegliedert werden könne. Hier wünschen sich die Grünen verschiedene Gestaltungsvarianten.

Michael Mattar (FDP) sagte, er sei für Alternativen offen. Enttäuscht zeigte er sich darüber, dass im Architektenwettbewerb überwiegend nur Vorschläge mit Flachdächern für die neuen Gebäuden vorgelegt wurden. Das ist für ihn problematisch, denn in der Umgebung hätten die meisten Häuser Satteldächer. "Für mich ist der Neubau aufgrund der Dachform ein kompletter Fremdkörper", sagte Tobias Ruff (ÖDP).

SPD und CSU lehnten die Forderung der Grünen nach Alternativvorschlägen bei der Fassadengestaltung ab. "Wir sind glücklich mit dem Entwurf", sagte Heide Rieke (SPD). Auch Walter Zöller (CSU) warnte vor weiteren Anforderungen: "Die Entwürfe sind vom Preisgericht gründlich geprüft worden." Durchsetzen konnten sich die Grünen auch nicht mit ihrem Wunsch, Parkplätze im Umfeld des neuen Quartiers zu streichen. Dafür sollte ihrer Ansicht nach der öffentliche Raum schöner gestaltet werden.

© SZ vom 21.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: