Handball-EM:Deutschland verspielt den Gruppensieg

Germany v FYR Macedonia - EHF Euro Croatia 2018

Deutschlands Torwart Silvio Heinevetter.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Die deutschen Handballer haben bei der EM in Kroatien den nächsten Dämpfer hinnehmen müssen. Der Titelverteidiger kam im abschließenden Vorrundenspiel gegen Mazedonien in Zagreb in einem weiteren Krimi nicht über ein 25:25 (12:11) hinaus und verspielte damit eine sehr gute Ausgangsposition für die Hauptrunde.

Ob die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) zwei oder drei Punkte in die zweite Turnierphase mitnimmt, entscheidet sich erst am Mittwochabend im Spiel Montenegro gegen Slowenien. Gegner der Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop in der Hauptrunde sind ab Freitag Ex-Weltmeister Spanien und Olympiasieger Dänemark und Außenseiter Tschechien. Bester deutscher Werfer gegen Mazedonien war der Kieler Steffen Weinhold mit sieben Toren.

Heinevetter rettet kurz vor Schluss

Prokop setzte im Tor wieder auf Andreas Wolff, der kurzfristig nachnominierte Lemke durfte erstmals nach 3:42 Minuten ran. Wie schon gegen Slowenien (25:25) kam die Mannschaft schlecht ins Spiel. Gegen die trickreichen Mazedonier tat sich die deutsche Abwehr zunächst schwer, im Angriff leistete sich die DHB-Auswahl einige Fehlwürfe und technische Fehler. Die Folge war ein 2:5-Rückstand gegen den WM-15. (8.).

Doch dann steigerte sich Wolff immer weiter, Lemke stabilisierte den Mittelblock und brachte viel Emotion ins Spiel. Mit Worten und Gesten riss der Melsunger seine Mitspieler mit. So verwandelte der mit neun Europameistern angetretene Olympia-Dritte einen 5:7-Rückstand (16.) mit fünf Toren in Serie in eine 10:7-Führung (22.), auch weil der wurfgewaltige mazedonische Topstar Kiril Lazarov in der ersten Halbzeit nur zwei seiner acht Versuche verwandelte.

Auch nach dem Wechsel wechselten sich im deutschen Spiel Licht und Schatten ab. Im Angriff wurden einige Aktionen zu überhastet abgeschlossen. Nach einer missglückten Aktion von Julius Kühn in Überzahl schlug DHB-Vizepräsident Bob Hanning vor Entsetzen die Hände vors Gesicht. Prokop trieb seine Mannschaft immer wieder lautstark an und reagierte: Beim 16:19 (42.) brachte er Silvio Heinevetter für Wolff ins Tor und nahm eine Auszeit.

Deutschland glich durch Kreisläufer Hendrik Pekeler zum 20:20 (49.) aus, der starke Weinhold sorgte mit seinem siebten Treffer für die Führung (51.). Es entwickelte sich eine umkämpfte Schlussphase, Patrick Wiencek leitete mit einer starken Defensivaktion den Treffer von Patrick Groetzki zum 24:23 ein (57.). Doch es blieb spannend, Mazedonien glich erneut aus (25:25/58.). 13 Sekunden vor Schluss parierte Heinevetrer gegen den freistehenden Kreisläufer Stojanche Stoilov und rettete damit wenigstens einen Zähler.

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