Erstmalig in Süddeutschland:Eigeninitiative im Hochwasserschutz

Der Messeservice Detlef Garthen veranstaltet einen "Hochwasserschutztag" in der Stadthalle. Auch Umweltministerin Ulrike Scharf betont die Bedeutung der Privatvorsorge

Von Antonia Steiger, Erding

Das hört man in Ämtern und Rathäusern gerne: Bei Hochwassergefahr können Bürger auch selber etwas tun - jenseits der von behördlicher Seite geplanten Maßnahmen. Wie man selber Vorsorge treffen kann, thematisiert der Messeservice Detlef Garthen in einer Messe, dem "Hochwasserschutztag" in der Stadthalle Erding. Es sei die erste Veranstaltung dieser Art in Süddeutschland, teilt Garthen dazu mit. Die Messe findet am Samstag, 7. April, statt. Wasserwirtschaftsamt und Feuerwehr haben bereits zugesagt, es sind aber auch noch einige Standflächen frei.

Private Eigenvorsorge könne Schäden "entscheidend minimieren", so äußert sich auch die bayerische Umweltministerin, die Erdinger CSU-Abgeordnete Ulrike Scharf (CSU), in einem Grußwort zur Veranstaltung. Jeder Einzelne könne sein Hab und Gut vor diesen Naturereignissen schützen. Gefahren gehen Scharf zufolge vor allem von überfluteten Garagen und Kellern aus. Drei mögliche Maßnahmen sind ihr zufolge das Abdichten von tief liegenden Fenstern und Öffnungen, die Sicherung von Kellerschächten und der Einbau von Rückstausicherungen bei den häuslichen Kanälen. Weitere bauliche Möglichkeiten sind denkbar, das erläutert Garthen: "Das fängt bereits bei der Bauleitplanung an." Aber auch eine Nachrüstung sei möglich, zum Beispiel mit Sperrbarrieren, die man selbst vor der Kellertür oder der Garage montieren könne. Die Messebesucher lernen aber auch die Flutbox kennen: Sie enthält eine leistungsstarke Pumpe und einen Schlauch, der mit den C-Rohren der Feuerwehr kompatibel und sofort einsetzbar sei.

Der Schwerpunkt des Hochwasserschutztages liegt laut Garthen auf der Information über "sinnvolle und wirkungsvolle Schutzmaßnahmen für private und gewerbliche Eigenheim- und Grundstücksbesitzer". Spezialanbieter, Behörden und Fachleute sind demnach vor Ort und präsentieren ihr Angebot und halten Vorträge zur Prävention und zu Maßnahmen im Schadensfall. Zu den Ausstellern gehört auch die Sparkasse Erding-Dorfen mit der Versicherungskammer Bayern. Aber auch die Erdinger Feuerwehr ist vor Ort. Sie ist bestens präpariert, in ihrem Besitz befinden sich all jene Geräte, die man benötigt, um ein Hochwasser wie das vom Sommer 2013 zu bekämpfen: In dem Sondergerätelager sind unter anderem Pumpen, Schläuche, Aggregate für Notstrom, eine fahrbare Tankstelle, ein Stapler, ein Lader und ein Anhänger, auf dem die Schläuche gerollt sind. Die Freiwillige Feuerwehr Erding wird beim Hochwasserschutztag auf dem Alois-Schießl-Platz Mitmachaktionen anbieten und Tipps für den Notfall geben - und so auch für die Arbeit bei der Feuerwehr werben. Auch das Wasserwirtschaftsamt München ist vor Ort. In dessen Verantwortung liegt der Hochwasserschutz für die Stadt Erding vor den Gefahren der Gewässer zweiter Ordnung, zu denen die Sempt zu zählen ist. Der Plan, ein Rückhaltebecken mit Damm in der Gemeinde Wörth zu errichten, wird derzeit viel diskutiert. Zwölf Anbieter sind es bisher, teilt Garthen mit. Standflächen sind zu buchen unter www.hochwasserschutztag.de.

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