Eishockey:Haie ohne Chance

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In der Deutschen Eishockey-Liga unterliegt Köln mit 0:5 dem EHC München. Dabei hatten die am Freitagabend hilflosen Rheinländer zuletzt noch aufhorchen lassen mit einem 3:1 bei den Nürnberg Ice Tigers, dem ersten Verfolger der Münchner.

Von Christian Bernhard

Felix Schütz hat als Eishockey-Profi viele Teile der Welt bereist. Der gebürtige Erdinger ist seinem Beruf bereits in Nordamerika, Lettland und Schweden nachgegangen, er stand in Sibirien unter Vertrag und sogar in Wladiwostok, am östlichsten Zipfel Russlands. Sieben verschiedene Ligen hat der 30-jährige Nationalspieler kennengelernt, sieben Mal nahm er im Deutschland-Trikot an Weltmeisterschaften teil. Der Stürmer hat dabei jede Menge erlebt - und doch gibt es auch für ihn immer noch Neues zu erkunden. In keiner Liga, in der er gespielt habe, sei es so eng zugegangen, wie in der aktuellen Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL), sagte Schütz, bevor er am Freitag in der Münchner Olympia-Eishalle antrat. Diese kennt er auch sehr gut, vor rund vier Jahren spielte er ein paar Monate auch in München. Mark Mahon, der Sportdirektor der Kölner Haie, Schütz' aktuellem Verein, findet sogar: "Diese Enge ist Wahnsinn." Die Rheinländer waren als Tabellen-Vierter in die Partie bei Meister EHC Red Bull München gegangen, hatten aber nur vier Punkte Vorsprung auf den Elften aus Düsseldorf. Wirklich sehr eng .

Am Freitagabend war allerdings nichts eng.

Die Kölner, die zwei Tage zuvor mit einem 3:1 bei den Nürnberg Ice Tigers, dem ersten Verfolger von München, aufhorchen ließen, waren beim 0:5 hilflos (0:2, 0:3, 0:0). Für den EHC war es der elfte Heimsieg in Serie und der vierte in dieser Saison gegen Köln - im vierten Duell. Torhüter Danny aus den Birken feierte sein erstes Zu-Null-Spiel der Saison. Mads Christensen (7.) und Keith Aulie mit seinem ersten DEL-Tor (12.) brachten den EHC im Startdrittel in Führung, Kölns schwedischer Torhüter Gustaf Wesslau machte bei Aulies Treffer eine unglückliche Figur. Die Münchner seien in Sachen Chancenverwertung sehr stark, sagte Kölns Kai Hospelt nach dem Startdrittel, "das ist der Unterschied."

Dieser wurde im Mitteldrittel noch größer. Innerhalb von weniger als fünfeinhalb Minuten schenkte der EHC den Rheinländern drei weitere Tore ein: Brooks Macek, der Top-Torjäger der Liga, vollendete einen sehenswerten Spielzug in Überzahl zum 3:0 (30.), Christensen konnte sich Wesslau ungestört ausgucken und aus kürzester Distanz bezwingen (33.); Ryan Button traf ebenfalls direkt vor dem Haie-Tor (35.). Dabei überwand er nicht mehr Wesslau, sondern Daniar Dshunussow - Wesslau hatte sich nach dem 0:4 auf die Bank begeben und Platz für den Ersatz-Torhüter gemacht.

Ob es für den EHC am Sonntag in Krefeld ähnlich einfach wird, darf bezweifelt werden. Die Statistik ist allerdings auf seiner Seite: Er gewann die letzten 13 Spiele gegen Krefeld.

© SZ vom 27.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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