Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Niedriges Mietshaus

Die Höhenkirchner Gemeinderäte können sich nicht zu einem dritten Geschoss für den geplanten Gemeindebau mit günstigen Wohnungen durchringen

Von Bernhard Lohr, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn errichtet im Norden auf einem Grundstück zwischen Sportplatzstraße und Münchner Straße einen Gemeindebau mit 14 günstigen Mietwohnungen. Der Gemeinderat nahm die vom Rathaus vorgelegten Planungen an und verfolgt das Projekt, das über das Kommunale Wohnungsbauförderprogramm des Freistaats kräftig bezuschusst werden dürfte, weiter. Es wird ein zweigeschossiges, lang gezogenes Gebäude werden. Ein drittes Geschoss mit entsprechend mehr Wohnungen soll es trotz einiger Fürsprecher nicht geben.

Die frühere CSU-Gemeinderätin Christine Reischl hatte sich eigens aufgemacht in die jüngste Sitzung des Gremiums, um sich für ein höheres Gebäude stark zu machen. Sie nutzte die Möglichkeit, vor dem Eintritt in die Tagesordnung als Bürgerin das Wort zu ergreifen und rief die Gemeinderäte auf, "zu bedenken, ob man es sich leisten kann, nur zweigeschossig zu bauen". Schließlich könnten dort noch mehr als die geplanten 14 günstigen Wohnungen geschaffen werden.

Nach den Plänen, die bereits einmal im Bauausschuss vorgestellt worden waren, soll auf dem Areal "Alte Schrebergärten" ein relativ schlichter Baukörper entstehen mit je sieben Wohnungen auf einer Ebene. Die Wohnungen sollen zwischen 40 und 71 Quadratmeter groß sein. Es geht um Ein-, Zwei- und Dreizimmerappartements. Im Erdgeschoss ist Gartenzugang vorgesehen, im oberen Geschoss gibt es Balkone. Bei dem Ganzen will die Gemeinde aufs Geld schauen und günstig bauen. So wird bewusst auf eine Tiefgarage verzichtet, was auch mit dem problematischen Untergrund zu tun hat. Weil das Haus auf einer verfüllten Kiesgrube stehen wird, soll möglichst wenig in die Tiefe gearbeitet werden, um die Menge des Aushubs zu begrenzen. Dieser müsste untersucht und womöglich aufwendig abtransportiert werden.

Zweite Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD) warb wie Reischl für ein zweites Obergeschoss. Sie sagte, an übergeordneter Stelle bei der Regierung von Oberbayern werde solch verdichtetes Bauen ausdrücklich goutiert. Schließlich werde mit dem Wohnungsbauförderprogramm das Ziel verfolgt, die eingesetzten Mittel möglichst effektiv einzusetzen. Auch würden an der Sportplatzstraße keine Nachbarn durch das höhere Gebäude gestört. Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) widersprach. Sie halte einen niedrigeren Bau dort am Ortsrand für geboten. Peter Guggenberger (CSU) warnte vor hohen Mehrkosten, weil bei zusätzlichen Wohnungen wohl eine Tiefgarage notwendig wäre. Das würde auf die Miete durchschlagen.

Der Vorschlag, Stellplätze gegenüber an der Ottobrunner Straße zu schaffen, fand wenig Gefallen, wie auch die Idee, oberirdische Duplexgaragen aufzustellen. Konwitschnys Antrag für ein Zusatz-Geschoss schloss sich am Ende nur Anita Reiprich (SPD) an.

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