Russland-Ermittlungen:Trumps Ex-Wahlkampfmanager kooperiert mit der Justiz

FILE PHOTO: Former Trump campaign manager Paul Manafort departs from U.S. District Court

Bereits in mehreren Prozessen verurteilt: Paul Manafort vor einem Gerichtsgebäude.

(Foto: REUTERS)
  • Der Ex-Wahlkampfmanager von US-Präsident Trump, Paul Manafort, hat sich einer Verschwörung zum Betrug an den Vereinigten Staaten schuldig bekannt.
  • Er steht wegen seiner Lobbyistentätigkeit für prorussische Kräfte in der Ukraine vor Gericht und hat einen Deal unterzeichnet.
  • Dieser dürfte beinhalten, dass Manafort umfänglich zur russischen Einmischung in den US-Wahlkampf aussagt.

Der bereits wegen Finanzvergehen verurteilte frühere Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort, hat in einem weiteren Prozess seine Schuld eingestanden. Bei einer Anhörung vor Gericht in Washington bekannte sich Manafort am Freitag einer Verschwörung zum Betrug an den Vereinigten Staaten schuldig. Sein Schuldplädoyer gab der frühere Lobbyist im Rahmen einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft ab.

Einem Vertreter der Anklage zufolge hat Manafort bereits eine Kooperation mit dem Gericht unterzeichnet. Worin genau diese Kooperation besteht, ist noch unklar. Es ist zu vermuten, dass er den Ermittlern Informationen zur russischen Einmischung in den US-Wahlkampf geben wird.

Der Prozess gegen Manafort ist der erste, der aus den Untersuchungen von Sonderermittler Robert Mueller in der Russland-Affäre hervorgegangen ist. Dieser untersucht, ob Trumps Wahlkampfteam mit Moskau zusammengearbeitet hat. Im Zentrum des Verfahrens gegen Manafort stehen aber dessen Berateraktivitäten in der Ukraine, nicht seine Tätigkeit als Trumps Wahlkampfchef.

Die Anklage wirft Manafort unter anderem vor, ohne vorschriftsmäßige Anmeldung für den damaligen pro-russischen Präsidenten der Ukraine, Viktor Janukowitsch gearbeitet zu haben. Die daraus resultierenden Einnahmen in Höhe von vielen Millionen Dollar habe er über mehrere Unternehmen in den und außerhalb der Vereinigten Staaten gewaschen, heißt es in der Anklageschrift.

Wegen seines Schuldplädoyers ließ die Staatsanwaltschaft mehrere Anklagepunkte fallen, die in dem nun ausfallenden zweiten Prozess verhandelt werden sollten. Manafort kann deshalb damit rechnen, dass seine Strafe unter dieser zweiten Anklageerhebung geringer ausfällt als zuvor von den Strafverfolgern anvisiert. Gleichwohl könnte ihn das Washingtoner Gericht immer noch zu zehn Jahren Haft verurteilen.

Mit angeklagt ist der Politikberater Rick Gates. Beide Angeklagte hatten zunächst auf "nicht schuldig" plädiert. Später sagte Gates gegen Manafort aus und belastete sich gleichzeitig selbst.

Das Weiße Haus erklärte unverzüglich, Manaforts Schuldbekenntnis habe mit Trump "absolut nichts zu tun".

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