Pacovská, geboren 1928 in Prag, wurde für ihre Bilderbuchkunst, in der sie Illustrationen mit freier Malerei und Collagen verbindet und sich so ihre eigene Papierwelt schafft, weltweit bekannt. Gezeichnet habe sie schon als Kind, erzählte sie in einem Interview, angeregt durch ihre Großmutter, die ihr den Blick für die Schönheit der Dinge und ein Gefühl für die Kunst vermittelte. Bis 1965 studierte sie an der Akademie der Angewandten Künste in Prag. Anfang der Neunzigerjahre erschien in Deutschland ihre Bilderbuchtrilogie "Eins für viele", "Grün, rot, alle" und "Rund und eckig". Märchenbücher und freie Themen folgten.

Sie alle sind Beispiele für die Experimentierfreudigkeit einer Künstlerin, die durch grafische und haptische Elemente ein Spiel mit der Fantasie des Betrachters beginnt und sich dabei der Wirkung ihrer Kunst so sicher ist, dass sie auch ohne erläuternden Text auskommt. Man solle ihre Bilder nicht beschreiben oder erklären, um ihre Wirkung nicht zu zerstören, fordert sie, man solle sie einfach nur schön finden und spüren, dass sie als Künstlerin mit großem Vergnügen daran gearbeitet hat und genau dieses Gefühl vermitteln will.

Auch die kindlichen Betrachter erreicht sie mit ihrer experimentellen Kunst, ihren Papierplastiken und Objekten, die aus den Bilderbüchern einen ganz neuen Kosmos, ein Laboratorium für Formen und Farben machen. "Mein Gespräch mit Kindern braucht keine Übersetzung", hat sie in ihrer Dankesrede zur Verleihung des Hans-Christian-Andersen-Preises im Jahr 1992 gesagt. Sie ist überzeugt davon, dass die Kinder sie durch ihre Malerei verstehen. Die Abbildung dieser Papierskulptur ist ein nachträglicher Gruß zum 90. Geburtstag - und vielleicht eine Anregung zum Nachbauen. Denn Kvĕta Pacovská ist überzeugt, dass jeder seine eigene Katzenskulptur gestalten kann.