Kommentar:Etwas mehr Dankbarkeit, bitte

Bahnhofsunterführung

Fahrräder parken am Dachauer Bahnhof.

(Foto: Niels P. Joergensen)

Das Bündnis bemängelt, dass "eine erhebliche Anzahl von Radabstellplätzen verloren gegangen sei". Das ist Gejammer auf hohem Nievau.

Von Viktoria Großmann

Die Dachauer können dankbar sein für das Fahrradparkhaus am Bahnhof. Es ist ein Vorbild im gesamten Großraum. An anderen Haltestellen werden Geländer zweckentfremdet, weil es keine anderen Möglichkeiten gibt. Am Hauptbahnhof München gibt es - abgesehen von der Halle am Flügelbahnhof - keine Möglichkeiten. An der Nordseite hat sich ein unübersichtlicher Haufen aus Zweirädern gebildet. Die Stadt Dachau hat eine Aufgabe übernommen, deren Lösung man von der Deutschen Bahn erwarten könnte. Sogar eine öffentliche und kostenfreie Toilette hat die Stadt gebaut. So etwas sollte eigentlich an einem Bahnhof, an dem auch Regionalzüge halten, selbstverständlich sein.

Nun gibt es Menschen, denen das nicht reicht. Am Bahnhof ist leicht zu erkennen, dass offenbar auch bei Schnee viele Menschen mit dem Rad zum Zug kommen. Das ist gut und die Stadt sollte das nach Möglichkeit unterstützen. Aber das tut sie ja auch. 1022 überdachte und beleuchtete Plätze sind keine Kleinigkeit. Dazu vernünftige Abstellanlagen am Westausgang und an der Post. Aus Münchner Sicht das reinste Paradies.

Das Bündnis aber bemängelt in seinem Stadtratsantrag, dass "eine erhebliche Anzahl von Radabstellplätzen verloren gegangen sei". Zudem fehlten "auch an vielen anderen Stellen hochwertige, witterungsgeschützte Abstellflächen für Fahrräder". Bei allem Respekt für den steten Einsatz des Bündnisses für einen umweltfreundlichen Verkehr, aber das ist Gejammer auf hohem Niveau und Wasser auf die Mühlen derer, die von Radfahrern eh schon genervt sind. Es gibt genügend Städte, die für Fahrradfahrer und besonders auch für Fußgänger besser geeignet sind, als Dachau. Dachau ist vom Autoverkehr geprägt. Doch dieses Problem wird spätestens seit der Amtszeit von Oberbürgermeister Florian Hartmann erkannt und aktiv angegangen. Mit Unterstützung aller Parteien. Fakt ist: Die Stadt hat am Bahnhof keine Abstellplätze vernichtet, sie hat neue geschaffen. Dafür könnte man einfach mal dankbar sein.

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