Einstellung des Loveparade-Prozesses:Zehn Jahre Ermittlungen und die schwierige Suche nach der Schuld

21 Menschen starben bei der Massenpanik auf dem Techno-Festival. Danach folgten jahrelange Ermittlungen, mehrere Gutachten und 183 Verhandlungstage, die nun urteilslos enden dürften. Ein Rückblick.

Von Max Sprick, Regina Steffens und Nora Reinhardt

"Mammut-Verfahren" und "Wettlauf gegen die Zeit" nannte Julius Reiter, einer der Anwälte, die die Hinterbliebenen der Opfer vertreten, den Prozess zur Aufarbeitung der Loveparade-Katastrophe. Die Ermittlungen zogen sich quälend lange hin, für die Angehörigen kaum zu ertragen.

Nun sieht es so aus, als sei dieser Wettlauf verloren. Das Landgericht Duisburg hat wegen der Corona-Krise die Einstellung des Strafprozesses vorgeschlagen. Aufgrund der dynamischen Entwicklung der Corona-Pandemie sei nicht absehbar, wann und wie die derzeit unterbrochene Verhandlung fortgesetzt werden könne.

Fast zehn Jahre und sind seit dem Unglück nun vergangen und knapp drei Monate, bevor alle im Raum stehenden Tatbestände ohnehin verjähren würden, sieht es nach 183 Verhandlungstagen so aus, dass der Prozess ohne Urteil endet. Ein Überblick über die wichtisten Ereignisse seit dem 24. Juli 2010.

© SZ vom 18.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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