Mitten in Starnberg:Eiskalte Geschenke

Der Eiszauber in Starnberg überrascht seine Schlittschuh laufenden Gäste

Kolumne Von Otto Fritscher

Schnee und Eis verursachen in diesen Tagen ja viel Verdruss bei Autofahrern. Auch wer mit einer Hacke den Gehsteig von festgefrorenen Eisresten befreien will, kann schnell die Contenance verlieren und in derbe bairische Ausdrücke flüchten. Doch in Starnberg kann man täglich erleben, dass Eis auch Vergnügen bereitet, und das sogar im doppelten Sinne. Bereits mittags, offenbar nach Schulschluss, flitzen Dutzende Jungen und Mädchen auf Kufen über die blanke Fläche des Eiszaubers, wie die kleine Eislaufbahn auf dem Starnberger Kirchplatz heißt. Besonders heiß auf dem Eis geht es dann ab dem späten Nachmittag zu. Wenn es dann dazu ein Mittwoch ist, holen sich viele Kinder noch eine Kugel Stadteis - Bairisch Creme mit Himbeer gemischt - vom Stand der benachbarten "Eiswerkstatt" ab. Kostenlos. Ein Gutschein, der mit der Eintrittskarte überreicht wird, reicht. 200 Kugeln, so Jan Thunig, Chef der Eiswerkstatt, verputzen die zumeist kleinen Eisläufer pro Woche. Aber auch Erwachsene zeigen sich gegenüber der kühlen Erfrischung trotz frostiger Temperaturen nicht abgeneigt. Eine win-win-Situation, freut sich Thunig. Montags gab es einen Kinderpunsch im Bio-Café Luna gratis. Noch bis nächsten Sonntag, 10. Februar, hat der Eiszauber geöffnet.

Er hat sich in den vergangenen Jahren zu einem so beliebten Treffpunkt nicht nur für Starnberger gemausert, dass ihn jetzt auch die Politik entdeckt hat. Das Aktionsbündnis für das Volksbegehren "Artenvielfalt - rettet die Bienen" will am Mittwoch, 6. Februar, auf sein Anliegen aufmerksam machen. Und zwar mit einer Aktion, von der vor allem jene profitieren, die noch gar nicht zur Abstimmung gehen dürfen. Jedem Kind, dass sich als Biene, Schmetterling oder Marienkäfer verkleidet, spendiert das Bündnis den Eintritt auf die Eisfläche, was immerhin drei Euro spart. Ob auch Fledermäuse und Pinguine gesponsort werden, lässt Bündnis-Aktivistin Kerstin Täubner-Benicke offen. Wie auch immer: Auf jeden Fall ist es eine charmante Idee, so für Artenvielfalt und Naturschutz zu werben.

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