Anleihen und Rohstoffe:Griechenland ist wieder da

Griechenland testet nach dem Ende der Rettungsprogramme die Kapitalmärkte. Das Land emittiert erstmals seit 2010 eine Anleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren.

Griechenland hat erstmals seit Beginn der Finanzkrise den Verkauf einer zehnjährigen Staatsanleihe in die Wege geleitet. Dies berichtete das Staatsfernsehen ERT am Montag unter Berufung auf die griechische Schuldenagentur PDMA. Auf diesem Weg sollten etwa zwei bis drei Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufgenommen werden. Seit März 2010 hatte es keine neuen griechischen Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit mehr gegeben. Damals hatte sich das Land fünf Milliarden Euro zu einem Zinssatz von 6,25 Prozent geliehen. Allerdings musste Athen nur wenige Wochen später internationale Hilfe beantragen, um sich vor der Pleite zu retten. Die Rendite für die aktuellen Staatsanleihen war am Montag auf etwa 3,6 Prozent gefallen. Es ist der niedrigste Stand seit mehr als zwölf Jahren. Langfristige Staatsanleihen sowie ihre Rendite gelten als Maßstab für die Kreditwürdigkeit eines Landes. Zum Vergleich: Deutschland genießt an den Finanzmärkten viel mehr Vertrauen. Die Rendite der deutschen Staatspapiere lag am Montag bei 0,158 Prozent.

Am Rohstoffmarkt stiegen die Ölpreise leicht. Am Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 65,79 Dollar, 1,1 Prozent mehr als am Freitag. Die US-Sorte WTI notierte 1,4 Prozent höher. Am Markt wurden die höheren Ölpreise mit der gesunkenen Zahl der Bohrlöcher in den USA erklärt. Am Freitagabend hatte die US-Ausrüsterfirma Baker Hughes einen Rückgang der aktiven Bohrlöcher auf 843 nach zuvor 853 gemeldet. Außerdem wurde auf die geringere Fördermenge der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) verwiesen. Gestützt wurden die Ölpreise darüber hinaus durch Meldungen über Fortschritte bei den Verhandlungen über ein Ende des Handelsstreits zwischen China und den USA. Nachdem sich die US-Seite positiv über den Verlauf geäußert hatte, war am Montag auch in Peking von "substanziellen Fortschritten" die Rede.

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