Widerstand im Dritten Reich:Sie waren sehr allein

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Die Menschen, die dem Naziregime trotzten, muss man als Kinder ihrer Zeit verstehen. Wolfgang Benz und Thomas Karlauf über Größe und Grenzen des deutschen Widerstands.

Von Joachim Käppner

Der Krieg war fast vorüber, amerikanische Panzer standen am 18. April 1945 bereits am Stadtrand von Ansbach. Der 19-jährige Robert Limpert, ein Nazigegner, den man wegen eines Herzfehlers nicht eingezogen hatte, packte eine Zange und schritt zur Tat. Er durchtrennte das Telefonkabel zum Gefechtsstand des Ansbacher Kampfkommandanten - um zu verhindern, dass der erwartbare Befehl durchkam, die Stadt bis zur letzten Patrone zu halten und damit der Zerstörung auszusetzen. Der Gefechtsstand freilich war längst geräumt, doch eifrige Denunzianten verpfiffen den jungen Mann. Kommandant Ernst Meyer knüpfte Limpert persönlich am Ansbacher Rathaustor auf.

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