Trauerfeier Hans-Jochen Vogel:"Sein Leben stand ganz im Dienst der Menschen"

Trauerfeier für Hans-Jochen Vogel

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans bei seiner Rede während der Trauerfeier für Hans-Jochen Vogel in München.

(Foto: Peter Kneffel/dpa)

Bei der Trauerfeier würdigt SPD-Chef Walter-Borjans die Haltung von Hans-Jochen Vogel. Der Münchner OB Reiter verspricht, sich eines Herzensthemas Vogels anzunehmen. Und dann verliest die Witwe einen Brief des Verstorbenen.

Von Wolfgang Görl

Am Ende betritt Liselotte Vogel, auf einen Stock und von ihrer Tochter gestützt, die Bühne der Philharmonie, sie hat das letzte Wort bei der Trauerfeier am Gasteig. Sie, die Witwe, hat Mühe, die Tränen zurückzuhalten, immer wieder droht ihre Stimme zu brechen. Sie dankt für die Anteilnahme, und dann erzählt sie, dass Hans-Jochen Vogel, als er wusste, dass es zu Ende ging, mit großer Anstrengung seinem Sohn eine Erklärung diktiert hat. Es sei gewiss in seinem Sinne, diese Erklärung zu verlesen und damit die Trauerfeier mit seinen Worten zu beenden. Dann entfaltet sie das Blatt und liest: "Zu meinem Bedauern bin ich gezwungen, meiner Partei und der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass mir die Entwicklung meiner gesundheitlichen Verhältnisse die Fortsetzung meiner politischen Arbeiten fortan nicht mehr erlaubt. Ich lege deshalb alle meine politischen Ehrenämter nieder und beende ebenso meine allgemeinen politischen Tätigkeiten. Maßgebend waren mir als Vorbilder Willy Brandt, Helmut Schmidt, Herbert Wehner und Waldemar von Knoeringen (...) Sorgen Sie dafür, dass Deutschland bleibt, wofür wir gekämpft haben."

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