Kurz vor Ostern hat Keir Starmer ein bemerkenswertes Interview gegeben. Der Labour-Chef sagte dem konservativen Daily Telegraph, dass die von der Regierung geplanten Impfpässe "unbritisch" seien. "Mein Instinkt sagt mir, wenn das Vakzin weiter verimpft wird, wenn die Zahl der Krankenhauseinweisungen und der Todesfälle weiter zurückgeht, wird ein britisches Bewusstsein dafür entstehen, dass wir diesen Weg eigentlich nicht gehen wollen", sagte Starmer. Er appellierte also im Grunde an das, was man in Großbritannien common sense nennt. Dass er damit Premier Boris Johnson eben diesen gesunden Menschenverstand indirekt absprach, hat so manche Tories regelrecht in Aufruhr versetzt.
Großbritannien:Ein Pass, um ins Pub zu kommen
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Auch im Vereinigten Königreich sollen Geimpfte mehr Freiheiten erhalten. Doch der von Boris Johnson vorgeschlagene Weg trifft auf heftigen Widerstand.
Von Alexander Mühlauer, London
Grundrechte:Warum Geimpfte bald mehr Freiheiten haben dürften
Die Debatte um angebliche Impfprivilegien war von vornherein schief. Wenn die Politik den Geimpften keine Lockerungen gewährt, wird sie über kurz oder lang von den Gerichten dazu gezwungen werden.
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