Auf den ersten Blick gibt sich die AfD fast schon staatstragend. Wer erwartet hätte, dass die Partei bei der Frage, wie man mit fliehenden, vom Tode bedrohten Afghaninnen und Afghanen umgehen soll, grundsätzlich Nein rufen würde, wird wahlweise überrascht oder enttäuscht. Ob Parteichef Jörg Meuthen oder der Ehrenvorsitzende Alexander Gauland - wenn es um die Ortskräfte geht, die für deutsche Organisationen gearbeitet haben, zeigen die AfD-Größen ungewohnte Gastfreundschaft. "Wir haben eine moralische Pflicht, nach Maßgabe unserer Möglichkeiten nun auch jene Afghanen zu retten, die unmittelbar für uns gearbeitet haben und nun in äußerster Lebensgefahr sind", schrieb Meuthen bei Facebook. Das gelte auch für deren Angehörige, die ansonsten von den Taliban "per Sippenhaft gefoltert, missbraucht und getötet" würden. Nicht anders sagte das Gauland.
Bundestagswahl:Reizthema zur Unzeit
Kein Thema hat im Wahlkampf 2017 so polarisiert wie das Thema Geflüchtete. Deshalb schauen auch jetzt viele in Berlin Richtung Afghanistan und fürchten eine Wiederholung. Über den Umgang mit einer Frage, die nur die AfD neu befeuern möchte.
Von Stefan Braun
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