In der Sowjetunion, daran ließ Gerd Ruge keinen Zweifel, war es kalt, bitterkalt. Mit einer Pelzmütze stand er auf dem Roten Platz und sprach für die Tagesschau heiser in ein Mikrofon. Kalt war der Krieg, der zum Glück nie heiß wurde, kalt war das Land, aus dem der Mann berichtete, aber seltsamerweise brannte er für das Land, aus dem er Kälteschwaden über den Fernseher schickte.
Zum Tod von Gerd Ruge:Wer ihn sah, musste zuhören
Lesezeit: 3 min
In der Eiseskälte sprach er für die Tagesschau heiser ins Mikrofon: Der langjährige ARD-Korrespondent Gerd Ruge fesselte mit seinen Berichten aus dem finsteren Russland und dem kaum leichter zu begreifenden Amerika. Über einen politischen Journalisten, der alles andere war als ein Machtmensch.
Von Willi Winkler
Gerd Ruge im Gespräch:"Russland ist unorganisiert"
Er war 1956 der erste westdeutsche Korrespondent in Moskau: Gerd Ruge über die Machtverteilung im Kreml, das Verhältnis von Wladimir Putin zu Schröder und Bush - und Barack Obama.
Lesen Sie mehr zum Thema