Beginnen wir mit Robin Alexander und seiner Traurigkeit. Als der stellvertretende Welt-Chefredakteur am 2. November bei Markus Lanz über eine mögliche Impfpflicht sprach - lange bevor Bundestag und Bundesrat letzte Woche eine begrenzte Impfpflicht für das Gesundheitspersonal beschlossen -, sah er aus wie jemand, dessen liberale Welt gerade zerbricht. Alexander: "Ich hätte lieber eine Gesellschaft, wo die Leute aus Vernunft bereit sind (sich zu impfen), und nicht weil die große Angela Merkel mit dem Finger so macht." Alexander winkt drohend mit dem Zeigefinger. Darauf Lanz: "Aber es scheint ja offenbar nicht zu funktionieren." Alexander schweigt, zuckt mit den Schultern und, Gott, sieht er traurig aus.
Corona und Gesellschaft:Die Freiheit der Anderskränkelnden
In der Debatte um die Impfpflicht zerbricht der Liberalismus an seinen eigenen Widersprüchen. Schon traurig.
Von Nele Pollatschek
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