Pflegegenossenschaft:Wie eine Frau für eine menschlichere Altenpflege kämpft

Pflegegenossenschaft: In einem Heim in Heidelberg: Pflege verlangt Zeit, Geduld und Präsenz - und kostet Geld.

In einem Heim in Heidelberg: Pflege verlangt Zeit, Geduld und Präsenz - und kostet Geld.

(Foto: Ute Grabowsky/IMAGO/photothek)

Ute Tobias hat in Emden eine Pflegegenossenschaft gegründet. Die preisgekrönte Initiative könnte helfen, den Pflegenotstand zu lindern, wären da nicht Geldprobleme und politische Querelen.

Von Lena Böllinger

Ute Tobias erinnert sich mit Schrecken an ihre ersten Berufsjahre. "Kleine Wäsche am Waschbecken, große Ganzkörperpflege im Bett, Toilettengang, Kompressionsstrümpfe anziehen, Blutzuckermessung, Vitamin-B-12-Spritze und ständig: Avanti, avanti!" Die 47-jährige Ostfriesin ist gelernte Altenpflegerin. Sie lebt in Emden, einer Kleinstadt an der Nordsee. "Altenpflege war mein Traumberuf," erzählt sie. Fünf Jahre habe sie es "ausgehalten", dann ging es nicht mehr. Die Pflege werde "zerhackt", ständig müsse man von einer Einzelleistung zur nächsten hetzen. "In diesen betriebswirtschaftlichen Abrechnungssystemen geht alles Zwischenmenschliche verloren."

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