Der zynischste Kommentar zum Drama, das sich am Sonntag in Brasilien entspann, kommt natürlich von Jair Bolsonaro. "Friedliche Demonstrationen sind Teil der Demokratie", schreibt er auf Twitter, "Plünderungen und Überfälle auf öffentliche Gebäude" seien es hingegen nicht. Während noch die Rauchschwaden der Tränengasgeschosse über Brasília wabern und die Scherben noch lange nicht aufgekehrt sind, versucht der Ex-Präsident, sich von den Zerstörungen, die ein fanatisierter Mob im Regierungsviertel angerichtet hat, zu distanzieren. Dabei ist es niemand anderes als ebendieser Jair Bolsonaro, der die Geister der Gewalt gerufen hat.
Brasilien:Wie Bolsonaros Gift wirkt
Der rechte Ex-Präsident hat der politischen Gewalt der vergangenen Tage den Weg geebnet. Solche Angriffe auf die Demokratie können sich überall wiederholen - auch in Deutschland.
Kommentar von Benedikt Peters
Meinung Südamerika:Von Brasiliens Politik lenkt nicht mal mehr der Fußball ab
Der Zufall will es, dass gerade drei brasilianische Figuren im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Der verstorbene Fußballer Pelé, der neue Präsident Lula und sein Vorgänger Bolsonaro. Die drei Männer verraten viel darüber, warum das Land so mit sich hadert.
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