Gröbenzell:Grüne erhalten im Gemeinderat einen Sitz dazu

Gröbenzell: Auf ein Neues: Der neue Vorstand der Grünen Gröbenzell mit Gabriele Walter (von links nach rechts), Manuel Eberhardt, Frédérique Baricault, Reinhard Jurk, Katharina Klauser, Holger Schmidt-Endres sowie dem Landtagskandidaten Andreas Birzele.

Auf ein Neues: Der neue Vorstand der Grünen Gröbenzell mit Gabriele Walter (von links nach rechts), Manuel Eberhardt, Frédérique Baricault, Reinhard Jurk, Katharina Klauser, Holger Schmidt-Endres sowie dem Landtagskandidaten Andreas Birzele.

(Foto: Grüne Gröbenzell)

Bei der Jahresversammlung zeigt sich Fraktionssprecher Daniel Holmer froh über die Verstärkung und unzufrieden mit der häufigen Kooperation zwischen CSU und UWG.

Von Ariane Lindenbach, Gröbenzell

Für zwei weitere Jahre werden Gabriele Walter und Reinhard Jurk die Gröbenzeller Grünen anführen. Die Doppelspitze, die 2021 erstmals die Führung übernommen und mit neuen Ideen wie einem Frauencafe frischen Wind in den Ortsverband gebracht hat, will auch in den nächsten zwei Jahren einiges verändern. So soll beispielsweise die Zahl der Veranstaltungen reduziert werden. Außerdem wurde bei der Jahresversammlung im Gröbenzeller Bürgerhaus bekannt, dass sich die Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat wieder ändern werden: Die frühere Grünen-Gemeinderätin Ursula Retz, die mit Larissa Holmer zur UWG-Fraktion gewechselt war, ist Ende des Jahres von Gröbenzell nach Maisach gezogen.

Somit schrumpft die UWG-Fraktion von neun auf acht Mitglieder, die der Grünen bekommt mit Monika Baumann ein Mitglied hinzu und hat dann sechs. Das berichtete Fraktionssprecher Daniel Holmer an jenem Abend. Er bezeichnete die Arbeit im Gemeinderat derzeit als "nicht vergnügungssteuerpflichtig". Es gebe "mittlerweile ganz neue Mehrheiten", womit er auf die häufige Kooperation von CSU und UWG anspielte. Und nachdem die Verwaltung in den vergangenen Jahren sehr mit dem Rathausneubau beschäftigt war, fehle es jetzt vor allem an Geld. Holmer vermutet als Ursache die Überalterung Gröbenzells; dadurch fehle es der Gemeinde an den notwendigen Einnahmen. Während andererseits die Pflichtausgaben für den Erhalt der Infrastruktur und die Kreisumlage immer höher werden. "Die Arbeit im Gemeinderat ist nicht so einfach, weil der Gestaltungswille nicht so da ist", konstatierte Holmers Fraktionskollege Walter Voit. Die Grünen würden von den Gemeinderatskollegen oft dafür kritisiert, viele Anträge einzubringen und damit die Rathausmitarbeiter zu blockieren, berichtete er.

Kommunalpolitische Erfolge

Erfolg hatten die Grünen Voit zufolge unter anderem mit ihren Anträgen für einen Klimaschutzpreis, ein Verbot von Schottergärten und die Teilnahme an der Initiative "Tempo 30". Abgelehnt wurden beispielsweise temporäre Schanigärten, ein Zuschuss für den Kauf eines Lastenfahrrads sowie eine kommunale Gartenberatung. Letzteres überlegt der Ortsverband nun selbst anzubieten, möglicherweise zusammen mit dem Bund Naturschutz, zu dem enge Verbindungen bestehen.

Neu eingeführt haben die Grünen ein Frauencafe. Wie Initiatorin Gabriele Walter erläutert, richtet es sich an alle weiblichen Mitglieder des Kreisverbandes. Es findet einmal im Monat sonntags statt und ist oft einem Thema gewidmet. Der Turnus für Stammtisch und Newsletter soll von 14 Tagen auf einen Monat heraufgesetzt werden, da man laut Jurk den Eindruck eines Überangebots hat.Wie man neue Mitglieder gewinnt, erfuhren die Gröbenzeller Grünen im Mai bei einem Workshop, an dem auch die Ortsverbände Eichenau und Olching teilnahmen. Das gewonnene Wissen soll in Zukunft dabei helfen, Neumitglieder, vor allem weibliche und/oder junge, zu gewinnen.

"Wir haben nicht wirklich ein Mitgliederproblem", betonte Jurk. Gegenüber 2021 hat der Ortsverband etwa fünf Personen für sich gewinnen können und zählt aktuell 66 Person, davon 39 Männer. Landtagskandidat Andreas Birzele, der die Wahl leitete, bestätigte Jurk, einer der größten Ortsverbände im Landkreis zu sein. "Es ist wirklich so, dass ihr einer der aktivsten und umtriebigsten Ortsverbände im Landkreis seid", sagte Birzele.

Neu im Vorstand

Mit ihrer spontanen Wahl zur Beisitzerin brachte sich Katharina Klauser sozusagen als lebendiger Beweis dafür ein, dass die Gröbenzeller Grünen erfolgreich Mitgliedergewinnung betreiben. Die junge Mutter zweier Kinder, Volljuristin und Redakteurin, ist erst im Dezember in die Partei eingetreten. Vieles habe sie als Radfahrerin mit Anhänger gestört, sagt sie, um das zu verändern ist sie zu den Grünen gekommen. Ebenfalls neu als Beisitzer im Vorstand ist Manuel Eberhardt, mit 31 Jahren auch noch eines der jüngeren Mitglieder. Frédérique Baricault trat als einzige Beisitzerin zur Wiederwahl an, gleichermaßen die Spitze des Vorstands mit Gabriele Walter und Reinhard Jurk sowie Holger Schmidt-Endres als Kassier. Alle wurden mit einer Enthaltung gewählt.

Zur SZ-Startseite

SZ-Serie, Folge 18: Ein Blick in die Archive
:Das Dorf der Abtrünnigen

In der Eichenau hatten sie schon immer ein starkes Selbstbewusstsein. Das zeigt sich oft in der erst kurzen Geschichte als eigenständige Gemeinde.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: