Klima-Verhandlung in Straßburg:Im Namen der Zukunft

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Brisante Fragen: Die klagenden portugiesischen Kinder und Jugendlichen bei ihrem Eintreffen im Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. (Foto: Frederick Florin/AFP)

Sechs junge Menschen aus Portugal haben kurzerhand fast ganz Europa vor dem Menschenrechtsgerichtshof verklagt: insgesamt 32 Staaten. Sie wollen so durchsetzen, dass mehr für den Klimaschutz getan wird. Haben sie eine Chance?

Von Wolfgang Janisch, Straßburg

Die Welt hat sich in den vergangenen Jahren mit dem Phänomen der Klimaklagen vertraut gemacht, spätestens nach dem spektakulären Klimabeschluss des Bundesverfassungsgerichts von 2021. Erderhitzung ist längst ein Thema auch für oberste Gerichte. Aber der Fall, über den der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte an diesem Mittwoch in Straßburg verhandelt hat, fügt dem neuen Justizgenre eine weitere Dimension hinzu. Sechs junge Menschen aus Portugal, die unter der Sommerhitze und den Winterstürmen des Klimawandels leiden, haben kurzerhand ganz Europa verklagt. David gegen Goliath, nur dass David hier Sofia heißt, André und Martim, Mariana, Cláudia, Catarina. Und Goliath, das sind alle EU-Staaten plus Großbritannien, Norwegen, Russland, die Türkei und die Schweiz - 32 an der Zahl. Europa muss sich vor der jungen Generation verantworten, wegen des Rechts auf Leben sowie der Achtung des Privat- und Familienlebens. Höher kann man eine Klimaklage nicht aufhängen.

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