Umwelt:Grüne wollen Frischluftschneise nicht antasten

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De Fakultät für Luft- und Raumfahrt der TU München in Taufkirchen braucht mehr Platz. (Foto: Sebastian Gabriel)

Die Abgeordneten Claudia Köhler und Markus Büchler befürchten einen Präzedenzfall, sollte für das Luft- und Raumfahrtzentrum in Taufkirchen ein Stück des regionalen Grünzugs geopfert werden.

Von Daniela Bode, Taufkirchen/Ottobrunn

Für das von der bayerischen Staatsregierung geplante Luft- und Raumfahrtzentrum am Ortsrand von Taufkirchen könnte womöglich ein Stück des regionalen Grünzugs geopfert werden. Eine solche Bebauung der Frischluftschneise Hachinger Tal sehen die Grünen-Landtagsabgeordneten Claudia Köhler aus Unterhaching und Markus Büchler aus Oberschleißheim kritisch, auch deshalb, weil ihrer Befürchtung nach damit ein Präzedenzfall geschaffen werden könnte.

"Unumstritten ist, dass das Luft- und Raumfahrtzentrum seinen Platz bei uns im südlichen Landkreis finden soll", sagt Köhler. Klar sei aber auch, dass wichtige Frischluftschneisen nicht verbaut werden dürften, da das weitreichende Konsequenzen mit sich bringe. "Einmal bebaut, ist die Zufuhr von frischer Kaltluft für immer verloren", warnt die Grünen-Abgeordnete. Die zukünftige Lebensqualität im Süden von München hänge stark von dieser ab. Schon jetzt merke man die Überhitzung der Städte im Sommer.

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Büchler sieht das ähnlich. "Wenn das erste Prestigeprojekt das erste Stückerl der wichtigen Frischluftschneise bebaut hat, wird irgendwann das zweite kommen und der Weg für neue Gewerbegebiete wird frei", sagt er. Es dürfe nicht Brauch werden, dass man sich an Flächen bediene, die eine so bedeutende Funktion hätten und damit unwiederbringlich verloren gingen.

Hintergrund der Diskussion ist die im Juni unterzeichnete Erklärung von Vertretern der Staatsregierung sowie von Landkreispolitiker, wonach die TU-Fakultät für Luft- und Raumfahrt am Standort Ottobrunn/Taufkirchen weiterentwickelt werden soll. Für die bisher geplanten Einrichtungen haben die beiden Kommunen aber nicht genügend Flächen. Daher läuft aktuell eine Machbarkeitsprüfung, ob bestimmte Flächen aus dem Schutzgebiet herausgenommen werden könnten. Ob dies dann so kommt, ist offen. Bereits jetzt gibt es im Hachinger Tal Pläne für Gewerbegebiete im Grünzug, beispielsweise auf dem Kapellenfeld in Neubiberg.

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