Hessen:Die Ampel war's

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Vorfreude ist in diesem Fall vermutlich die kleinste Freude: Nancy Faeser, SPD-Spitzenkandidatin in Hessen, nach ihrer Stimmabgabe. (Foto: Thomas Lohnes/Getty Images)

Nancy Faeser hatte nie eine Chance, Boris Rhein musste um seinen Verbleib als Ministerpräsident nicht fürchten. SPD, Grüne und FDP können aus dem Ergebnis viel lernen, die Christdemokraten aber nur wenig.

Kommentar von Detlef Esslinger

Die Kandidatur von Nancy Faeser in Hessen war unvermeidbar, ihr Scheitern ebenso. Es war ja vor fünf Jahren wohldurchdacht von der SPD, in dem Bundesland ihre damalige Generalsekretärin zur Herausforderin der CDU aufzubauen - um diese endlich wieder aus der Staatskanzlei zu verdrängen. Die Tragik begann vor zwei Jahren, als auch Olaf Scholz das Potenzial dieser Frau erkannte; als Nancy Faeser nur wegen der vagen Aussicht, im Jahr 2023 Ministerpräsidentin zu werden, sich keinesfalls die Chance entgehen lassen wollte, sofort zu regieren, als Innenministerin in Berlin. Da war es für die Hessen-SPD zu spät, jemand anderen aufzubauen. Der Plan musste durchgezogen werden: ahnend, dass eine Bundesinnenministerin fast immer nur mit Defensivthemen wahrgenommen wird; nicht wissen könnend, wie unbeliebt die Berliner Regierung sein würde, die Faeser nun in Hessen verkörperte.

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