Polen:Es war einfach zu viel

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Die dunklen Männer müssen gehen: Jarosław Kaczyński im Kreis der PiS-Führung am Sonntagabend. (Foto: Zbyszek Kaczmarek/IMAGO/Forum)

Die PiS und ihr Vorsitzender Jarosław Kaczyński haben das Maß an Spaltung übertrieben - und Donald Tusk hat offenbar den meisten Wählerinnen und Wählern klarmachen können, wie bedroht die Demokratie war.

Kommentar von Viktoria Großmann

Man kann es auch übertreiben. Und die PiS hat es übertrieben - mit dem Hass, der Zwietracht, die sie gesät hat. Der Siegeszug der seit acht Jahren regierenden Partei "Recht und Gerechtigkeit", kurz PiS, ist vorbei. Zwar ist sie wieder stärkste Kraft geworden, aber ihre Mehrheit im Parlament hat sie verloren. Dort ist sie jetzt allein, Partner gibt es nicht. Auf Koalitionen war diese Partei auch nie ausgelegt. Ihr Vorsitzender Jarosław Kaczyński hatte immer einen Alleinvertretungsanspruch fürs ganze Land behauptet. Alle, die nicht auf der Liste der PiS antreten, sind aus seiner Sicht "Verräter"; das sagte er auch am Wahlabend wieder. Mit genau solchen Reden hat sich die PiS letztlich wohl geschadet.

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