"Taurus"-Streit:Versprochen ist versprochen

Lesezeit: 4 min

Demonstranten in Berlin fordern, an die Ukraine "Taurus"-Marschflugkörper zu liefern - die Aufnahme stammt vom 6. Januar 2024. (Foto: Omer Messinger/Getty Images)

Die Kritiker des Kanzlers finden, dass Deutschland in der Pflicht steht, der Ukraine zu helfen, so wie Olaf Scholz es zugesichert hat. Deswegen verstehen viele sein fortdauerndes Zögern bei den "Taurus"-Lieferungen nicht - bis in die eigenen Reihen hinein.

Von Markus Balser, Daniel Brössler, Georg Ismar, Paul-Anton Krüger und Nico Richter, Berlin

Ist Taurus erst einmal unterwegs, geht es schnell. Sein Ziel erreicht der Marschflugkörper mit 1170 Kilometern pro Stunde und damit fast mit Schallgeschwindigkeit. Im Kontrast dazu steht der politische Entscheidungsprozess, der zur Lieferung dieser Waffe an die Ukraine führen könnte. Seit Mai ist die Bitte der ukrainischen Regierung um den hocheffektiven Lenkflugkörper in Berlin bekannt. Seitdem wartet die Ukraine vergeblich. Kein Geheimnis ist, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Lieferung bislang ablehnt. Er spreche mit Scholz über das Thema, sagte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit der ARD-Talkmasterin Caren Miosga. Und er hoffe, "dass es noch eine andere Entscheidung geben wird".

Zur SZ-Startseite

SZ PlusRüstungslieferungen
:Unter Vorbehalt

Wollte die Bundesregierung den Einsatz von "Taurus"-Marschflugkörpern kontrollieren, müssten Bundeswehrsoldaten in die Ukraine. Das wäre politisch und juristisch heikel.

Von Wolfgang Janisch und Paul-Anton Krüger

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: