US-Gouverneur Mark Sanford:"Fünf Tage in Argentinien geweint"

Der Gouverneur von South Carolina und Hoffnungsträger der Republikaner war spurlos verschwunden. Nun räumte er ein, dass er bei seiner Geliebten in Buenos Aires war.

Das Geheimnis um das plötzliche Verschwinden des Gouverneurs des US-Bundesstaates South Carolina ist gelöst: Mark Sanford gestand am Mittwoch bei einer emotionsgeladenen, von vielen US-Fernsehsendern live übertragenen Pressekonferenz in Columbia eine monatelange außereheliche Affäre ein. Und erklärte seinen Rücktritt als Vorsitzender der Vereinigung republikanischer Gouverneure. Denn er war bei seiner Geliebten in Buenos Aires. Die Republikanische Partei der USA kommt damit nicht zur Ruhe.

US-Gouverneur Mark Sanford: "Was ich getan habe, war falsch": US-Gouverneur Mark Sanford zeigte sich bei der Pressekonferenz reumütig über seinen Seitensprung.

"Was ich getan habe, war falsch": US-Gouverneur Mark Sanford zeigte sich bei der Pressekonferenz reumütig über seinen Seitensprung.

(Foto: Foto: AP)

Der Gouverneur von South Carolina galt bislang als aussichtsreicher Bewerber für die Präsidentschaftswahl 2012. Zuvor hatte das spurlose Verschwinden des Gouverneurs tagelang Rätsel aufgegeben.

Verfechter "moralischer Legitimität"

Sanford entschuldigte sich bei seiner Frau und den vier Söhnen für sein Fehlverhalten. "Ich bin untreu gegenüber meiner Frau gewesen", sagte der 49-jährige Politiker. Die vergangenen fünf Tage habe er nichts anderes gemacht, als "in Argentinien geweint". Der Gouverneur berichtete auf der Pressekonferenz, seine Frau wisse schon seit mehreren Monaten von der Affäre.

Als Abgeordneter hatte sich Sanford für ein Amtsenthebungsverfahren gegen den damaligen Präsidenten Bill Clinton eingesetzt und dies mit der Notwendigkeit "moralischer Legitimität" begründet. Jetzt sagte er: "Was ich getan habe, war falsch."

Ausweichend reagierte er auf Fragen, ob er auch sein Amt als Gouverneur niederlegen werde. Die Vereinigung republikanischer Gouverneur - Republican Governors Association - bestimmte unterdessen den Gouverneur von Mississippi, Haley Barbour, als neuen Vorsitzenden.

Beim Wandern in die Appalachen

Noch am Wochenende hatten Medien in South Carolina berichtet, dass der Aufenthaltsort des Gouverneurs derzeit nicht bekannt sei.

Sanfords Mitarbeiter, sein Stellvertreter und sogar seine Ehefrau gaben an, nichts über seinen Verbleib zu wissen. Am Dienstag dann teilte sein Büro mit, Sanford sei allein zum Wandern in die Appalachen gefahren.

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