Akkreditierung:Erfolg für CNN - Jim Acosta darf wieder ins Weiße Haus

Lesezeit: 1 min

Jim Acosta soll sofort wieder an Pressekonferenzen teilnehmen dürfen. (Foto: AFP)
  • CNN kann einen ersten Erfolg in seinem Rechtsstreit gegen das Weiße Haus feiern.
  • Jim Acosta, Chefkorrespondent des Senders im Weißen Haus, darf wieder an Pressekonferenzen und anderen Veranstaltungen teilnehmen. Das teilte ein US-Bundesrichter mit.
  • Acosta wurde nach einem Streit mit Präsident Trump die Akkreditierung entzogen.

Das Weiße Haus muss die Akkreditierung für Jim Acosta umgehend wieder in Kraft setzen. Das teilte der zuständige Richter Timothy Kelly am Freitag in Washington in einer einstweiligen Verfügung mit. Es müsse ein geregeltes Verfahren geben, um den Zugang eines Journalisten zum Weißen Haus zu beschneiden, erklärte Kelly. Der Fall ist damit aber noch nicht abgeschlossen.

Während Acosta dem Richter am Freitag dankte und erklärte, jetzt gehe er wieder an die Arbeit, gab Trump bekannt, die Regeln für Reporter ändern zu wollen. "Die Leute müssen sich benehmen", sagte er in Anspielung auf die Auseinandersetzung mit Acosta. "Man kann nicht drei Fragen und vier Fragen stellen. Und einfach aufstehen und sich nicht hinsetzen", sagte Trump. Er wolle "totale Freiheit für die Presse", man müsse aber respektvoll miteinander umgehen. Wenn Journalisten den Regeln nicht folgten, ginge es künftig zurück vor Gericht "und wir werden gewinnen".

Acosta ist CNN-Chefkorrespondent in Washington. Das Weiße Haus hatte Acosta die Akkreditierung nach einem Streit mit Trump während einer Pressekonferenz in der vergangenen Woche entzogen. Zwischen dem US-Präsidenten und dem CNN-Journalisten war es nach den Kongresswahlen zu einem Wortgefecht gekommen. Als eine Praktikantin des Weißen Hauses Acosta das Mikrofon wegnehmen wollte, gab dieser es nicht aus der Hand. Kurze Zeit später wurde Acosta der Zugang zum Gelände verweigert.

CNN hatte daraufhin am Dienstag vor Gericht geklagt und eine einstweilige Verfügung beantragt, die das Weiße Haus zwingen sollte, Acosta sofort wieder Zutritt zu Pressekonferenzen und anderen Veranstaltungen in dem Gebäudekomplex zu gewähren. Auch der Sender Fox News, der Trump ansonsten wohlgesonnen ist, stellte sich an die Seite von CNN.

Richter Kelly erklärte, Acosta sei "irreparabler Schaden" entstanden und wies damit das Argument der Regierung zurück, CNN könne doch einfach einen anderen Reporter schicken. Die Anwälte beider Seiten wurden aufgefordert, bis Montag weitere Dokumente in dem Fall einzureichen.

© SZ.de/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Fox News
:Trumps Sprachrohr emanzipiert sich

Im Streit um eine entzogene Akkreditierung fürs Weiße Haus schlägt sich nun ausgerechnet Donald Trumps Lieblingssender Fox News auf die Seite des Erzfeinds CNN. Es dürfte die Seite der Sieger sein.

Von Christian Zaschke

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: