Die Erhöhung des Briefportos der Post wird auf den Sommer verschoben, könnte dafür aber deutlich stärker ausfallen als bislang geplant. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung und beruft sich dabei auf einen Entwurf aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Demnach soll noch in dieser Woche eine Änderung der Portoverordnung auf den Weg gebracht werden. Laut Branchenkreisen könnte das Porto danach von 70 auf bis zu 90 Cent pro Standardbrief steigen.
Mit Rücksicht auf sinkende Briefmengen, steigende Kosten und die Verpflichtung, Briefe flächendeckend jeden Werktag zuzustellen, gestehe das Ministerium der Post eine höhere Umsatzrendite zu. "Die bisherige Praxis bildet den Effizienzdruck, unter dem das regulierte Unternehmen steht, nicht hinreichend adäquat ab", zitiert die FAZ aus dem Ministeriumspapier.
Zuletzt hatte die Post das Porto im Jahr 2016 erhöht
Durch die neuen Vorgaben werde die Bundesnetzagentur, welche die Portoanträge der Post genehmigen muss, gezwungen, den Erhöhungsspielraum zu vergrößern. Mitte Januar hatte sie auf Grundlage der alten Verordnung mitgeteilt, dass die Post ihre Preise zum 1. April im Durchschnitt aller Briefprodukte um 4,8 Prozent anheben dürfe. Die Post hoffte damals auf ein Porto von 80 Cent je Standardbrief oder mehr. Dieser Preis wäre im Ländervergleich noch immer durchschnittlich.
Allerdings hätte die Post die genehmigungspflichtigen Preise für andere Briefprodukte wie Postkarten, Maxi- oder Kompaktbriefe dann weitgehend konstant halten müssen. Mit der neuen Verordnung könnte sie nun merklich über die 80 Cent hinausgehen. Zuletzt hatte die Post das Porto im Jahr 2016 erhöht, damals stieg es von 62 auf 70 Cent pro Standardbrief.