Biotopia-Festival:Zuhören, mitmachen, kosten

Einen Tag lang geht es beim Biotopia-Festival im Museum Mensch und Natur und im Hubertussaal um das Thema "Eat - Wie schmeckt die Zukunft?".

Von Yvonne Poppek

Die Familie hockt im Regenwald und will nicht verhungern. Also muss Nahrung her, aber bitte nicht auf Kosten des empfindlichen Ökosystems. Wie geht man da nun vor? Der australische Theatermacher und Spieledesigner David Finnigan hat sich ein Spiel überlegt, das auf dieser Vorstellung basiert und mit Karten funktioniert. Er hat es eigens für das "Biotopia Festival" zum Thema Ernährung, Gesundheit und Nachhaltigkeit entwickelt. Im Schloss Nymphenburg und auf dem Gelände des Museums Mensch und Natur geht es am Sonntag, 26. Mai, mit Ausstellungen, Mitmachaktionen, Vorträgen, Diskussionen und Verkostungen um die Frage: "Eat - Wie schmeckt die Zukunft?"

"Das ist das spannende am Thema Essen: Wie treffe ich meine Entscheidung?", sagt Festivalleiterin Nina Möllers. Im Kleinen stellt Finnigan diese Frage mit seinem Spiel, im größeren Rahmen beleuchtet dies das "Biotopia Festival". Dazu haben Wissenschaftler, Designer und Künstler die rund 50 Programmpunkte entwickelt, acht der Projekte wurden dabei aus 230 internationalen Einsendungen ausgewählt. Familienfreundlich und interdisziplinär sei das Festival angelegt, sagt Möllers. Es soll die Möglichkeit geben, sich sowohl kontemplativ zu informieren, beispielsweise in Ausstellungen wie "Meat the Future", in der es um künstliches Fleisch geht. Oder sich auch durch Mitmach-Aktivitäten zu nähern wie beispielsweise "Schön und lecker: Masken und Schmuck aus Brot", in der es spielerisch um die Frage geht, wie wir mit Lebensmitteln umgehen.

Das Festival, das zum zweiten Mal stattfindet, ist an das künftige Biotopia Naturkundemuseum gekoppelt. Dieses soll das erste Museum weltweit sein, dass Verhaltensweisen, Natur- und Lebensprozesse wie Essen, Schlafen oder Fortpflanzen in den Mittelpunkt stellt. Biotopia geht dabei nicht rein naturhistorisch vor, sondern diskutiert gegenwärtige oder künftige Fragen. So lässt sich bei der Aeroponik-Installation lernen, wie Pflanzen ohne Erde wachsen - als Zukunftsidee für dicht besiedelte Städte. Es lassen sich Eiswaffeln aus Apfelleder testen oder ein Algorithmus für personalisierte Soßenrezepte entdecken. Kennenlernen lässt sich also einiges. Und Hinterher wird man einiges an neuem Wissen zu verdauen haben.

Eat - das Biotopia Festival, So., 26. Mai, 10-20 Uhr, Hubertussaal im Schloss Nymphenburg, Museum Mensch und Natur, Eintritt frei

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