Starnberger See:Wind von Süden

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Ruderer, soweit das Auge reicht: Beim Roseninsel-Achter gingen mehr als 80 Teams an den Start. Drei kamen nichts ins Ziel. (Foto: Nila Thiel)

Ruderer haben beim Roseninsel-Achter schwierige Bedingungen

Von Otto Fritscher, Starnberg

Es waren wieder wirklich widrige Bedingungen, mit denen die Ruderer am Samstag beim Roseninsel-Achter auf dem Starnberger See zu kämpfen hatten. Ein Föhnsturm blies kräftig von Süden und trieb die Wellen von Seeshaupt in Richtung Starnberg vor sich her. "Noch in Possenhofen hatten die Wellen weiße Schaumkronen", berichtet Tom Thallmair vom veranstaltenden Club, dem Münchner Ruder- und Segelverein Bayern (MRSV) an der Starnberger Seepromenade. Weiße Schaumkronen trägt der See normalerweise ab Windstärke fünf. Für die schlanken, nicht einmal einen Meter breiten Rennachter und deren Besatzungen ein fragiles Spiel mit Wind und Wellen. Bedingungen, die im Vorjahr zum Abbruch der Rennserien geführt hatten. "Diesmal sind zwei Achter vollgelaufen und abgesoffen, ein Jugendboot hat aufgegeben", sagt Thallmair. Was heißt, dass 81 Boote den Zieleinlauf schafften. "Großartig bei diesen Wetterbedingungen", lobt Thallmair und nennt auch einen Grund, warum diesmal weniger Boote untergingen als beim Roseninsel-Achter 2018. "Die Technik der Ruderer war durchweg besser", sagt er.

Und obwohl sehr prominent besetzte Achter am Start waren, konnte die Rekordzeit eines dänischen Bootes aus dem Jahr 2004 nicht geknackt werden. 39:07 Minuten bleibt als Bestmarke bestehen. Sieger bei den Herren wurde das Junioren-A-Boot des Münchner Ruderclubs aus Starnberg in der Zeit von 41:35 Minuten. "Fantastisch", sagt Thallmair und verweist darauf, dass in dem Boot sieben Gold- und zwei Bronzemedaillen-Gewinner der Junioren-Weltmeisterschaft saßen, die vor sechs Wochen in Tokio ausgetragen worden waren. Platz zwei ging mit 42:32 Minuten an eine Renngemeinschaft aus drei Münchner Clubs, eine Renngemeinschaft aus Frankfurt mit Oliver Zeidler, dem neuen Weltmeister im Einer, errang den dritten Platz in 43:29 Minuten. Bei den Frauen gewann das Team der U23-Nationalmannschaft in 46:46 Minuten, womit dieser Frauen-Achter im Gesamtklassement den hervorragenden achten Platz belegt.

Die Stimmung auf dem Clubgelände und bei den Zuschauern auf der Seepromenade war locker. "Wann kann man schon so nahe an die ganz Großen des deutschen Rudersports heran?", erklärt Thallmair. Die Wasserwacht musste die gekenterten Ruderer bergen, sonst gab es keine Verletzungen oder Unfälle. Danach wurde bis in die Nacht gefeiert.

© SZ vom 30.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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