Meine Woche:Der Maibaum muss weg

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(Foto: oh)

Zum neunten Mal ist Anton Plabst in Feldkirchen dabei

Von Anna-Maria Salmen, Feldkirchen

Knapp sieben Monate sind es noch, dann wird in Feldkirchen wieder ein Maibaum aufgestellt. Die Vorbereitungen für dieses Ereignis laufen schon jetzt, denn damit der neue Stamm im kommenden Frühjahr in den Himmel ragen kann, muss zunächst der alte weichen. Die letzten Tage für den mehr als 30 Meter hohen Maibaum aus dem Jahr 2015 sind angebrochen: Am Samstagvormittag wird er von der Feldkirchner Blaskapelle umgelegt.

Einer, der mit diesem Brauchtum eng verbunden ist, ist Anton Plabst . Der 66-Jährige ist seit 48 Jahren bei der Blaskapelle, die seit 1972 für alle Angelegenheiten rund um die Maibaumtradition zuständig ist. Das Aufstellen des ersten Maibaums des Vereins war für Plabst das erste große Ereignis als Mitglied. Und auch im Anschluss war er jedes Mal dabei, wenn die Musiker einen Baum aufgestellt oder umgelegt haben. Zählt man den aktuellen mit, waren das neun an der Zahl. Zur Routine ist die Tradition für den Rentner aber nicht geworden: "Bei allen Ereignissen, die nicht so oft sind, freut man sich darauf." Dennoch blickt Plabst, der seit 23 Jahren Kassier der Blaskapelle ist, auch mit etwas Wehmut auf den kommenden Samstag. "Das Aufstellen macht mehr Spaß als das Umlegen. Es ist immer angenehmer, wenn etwas Neues entsteht", sagt Plabst. Das Umlegen sei jedoch die Grundlage, damit wieder ein neuer Baum Platz habe.

Im Grunde ist das Vorgehen beim Aufstellen und Umlegen eines Maibaums gleich, erzählt Plabst, nur eben in umgekehrter Reihenfolge. Am Samstag werde also zunächst mithilfe eines Teleskopgelenkmastes von der Feuerwehr eine Schlaufe um den Stamm gelegt. Mit einem Autokran werde der Baum dann langsam umgelegt, bevor die Zunfttafeln und Zierkränze abmontiert werden können. Liegt der Stamm schließlich am Boden, wird er zersägt. Das Besondere: Gegen eine Spende können sich die Feldkirchner kleine Scheiben oder größere Stücke als Andenken sichern. Auch Plabst hat sich vor vielen Jahren schon einmal ein solches Erinnerungsstück mit nach Hause genommen. Es stammte von dem Maibaum aus dem Geburtsjahr seiner Tochter, "sie war lange Zeit sehr stolz darauf", erzählt er.

Was mit den Resten des Stammes passiert, die niemand mitgenommen hat, ist noch nicht festgelegt. Laut Plabst will man erst einmal schauen, wie viel nach der Verteilung übrig bleibt. Der Kassier kann sich beispielsweise vorstellen, etwas von dem Holz zur Dekoration der Wachstube für den neuen Maibaum zu verwenden. Auf diesen Jubiläumsbaum, den zehnten in ihrer Geschichte, freut sich die Blaskapelle schon jetzt. Damit der Stamm rechtzeitig vorbereitet werden kann, hat der Verein vor Kurzem bereits die erste Waldbegehung gemacht.

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