Auch die Künstler im Landkreis sind durch die Corona-Krise stark betroffen. Alle Ausstellungen sind abgesagt, Galerien geschlossen. Möglichkeiten, ihre Werke zu zeigen, haben sie also kaum noch. Deshalb möchte die SZ Fürstenfeldbruck in den kommenden Wochen Kunstschaffenden und ihren Werken in einer gedruckten Galerie regelmäßig eine Plattform bieten.
Mit einer ungewöhnlichen Technik hat sich Ruth Strähhuber in ihren neuesten Werken beschäftigt. Mit Bleistift und Farbe zeichnet sie auf Beton. An diesem überdimensionalen Floh lässt sich gut der Reiz dieser Technik sehen. Wie ein Fossil hebt er sich leicht, aber nicht aufdringlich in Grau vom grauen Hintergrund ab. Die Arbeit mit Bleistift ermöglicht es Strähhuber, eine präzise anatomische Studie anzufertigen. Dabei stehen die verletzlichen feinen Beinchen im Kontrast zum kräftigen Panzer, der den Körper schützt. Interessant ist auf dem Werk auch der eingefügte Barcode. Doch was ist hier die Ware? Der Floh? Das Kunstwerk? Beantwortet wird die Frage nicht. Gezeigt werden sollte dieses Werk bei der Nordschwäbischen Kunstausstellung in Krumbach, die abgesagt wurde.
Ruth Strähhuber, Jahrgang 1971, ist gebürtige Fürstenfeldbruckerin und arbeitet seit 1999 am Bauernhofmuseum Jexhof, wo sie für die Gestaltung der Ausstellungen zuständig ist.