Der Cartoonist Uli Stein ist tot. Der international bekannte Künstler sei vor einer Woche in seinem Haus bei Hannover im Alter von 73 Jahren gestorben, sagte Katja Seifert, Vorstand der Uli-Stein-Stiftung für Tiere in Not, am Freitag. Seine Beerdigung fand demnach bereits im engsten Freundeskreis statt. Er hinterlässt keine Familie. Wie die Stiftung mitteilte, hatte der Cartoonist an der Parkinson-Krankheit gelitten, trotzdem sei sein Tod überraschend gekommen.
Vor allem Steins Zeichnungen von Mäusen, Pinguinen, Hunden und Katzen haben den Künstler bekanntgemacht. Mit ihnen hat er seit den Achtzigerjahren nach eigenen Angaben fast 200 Millionen Postkarten und zwölf Millionen Bücher verkauft. Dazu viele weiter Merchandising-Produkte wie Tassen und Plüschtiere. "Ich möchte den Leuten Spaß machen, sie unterhalten und ihnen schöne Momente geben in trüben Zeiten oder auch in guten Zeiten", sagte Stein 2009 in einem Interview.
Er wurde am 26. Dezember 1946 in Hannover geboren. Bevor er als Cartoonist Karriere machte, arbeitete er parallel zum Studium in Berlin als freier Journalist, Fotograf und Drehbuchautor für Radio-Comedy. Ab Mitte der Siebzigerjahre erschienen seine Cartoons in mehr als 100 Zeitschriften und Magazinen in ganz Europa. 1982 kamen dann erste Postkarten und Bücher mit seinen eieräugigen und knollennasigen Wesen. In den letzten Jahren widmete er sich immer mehr der Fotografie.
Ein Fotobuch über Hunde war es denn auch, was seinen Wunsch weckte, Tieren zu helfen. Er habe während der Aufnahmen festgestellt, dass "die Tiere, die bei mir waren, fast alle aus Adoptionen waren", erzählt er in einem Video seiner Stiftung. Er habe deshalb mit der Uli Stein-Stiftung für Tiere in Not "einen Herzenswunsch realisieren können."