Gesellschaft:Deutschland ist zu behäbig

Gesellschaft: "Zukunftsverweigerer" nennen „Fridays for Future“-Mitglieder die Bundesregierung und den Energiekonzern RWE mit einem Buchstabenkunstwerk am 26. Juni in Essen. Die Aktivisten beziehen sich auf das angestrebte „Kohleausstiegsgesetz“, das ein Ende der Kohleförderung erst 2038 vorsieht.

"Zukunftsverweigerer" nennen „Fridays for Future“-Mitglieder die Bundesregierung und den Energiekonzern RWE mit einem Buchstabenkunstwerk am 26. Juni in Essen. Die Aktivisten beziehen sich auf das angestrebte „Kohleausstiegsgesetz“, das ein Ende der Kohleförderung erst 2038 vorsieht.

(Foto: Ina Fassbender/AFP)

Zukunft, das bedeutet für zu viele Entscheidungsträger den Erhalt des Status quo. Doch Zukunft entsteht nur dort, wo in der Gegenwart Gedanken- und Handlungsräume geschaffen werden.

Kolumne von Jagoda Marinić

Die Zukunft ist in Deutschland eine rhetorische Figur. Zumindest im politischen Raum. Die meisten Parteien behaupten, sie möchten "die Zukunft gestalten". Auf Parteitagen wird euphorisch "die Zukunft" beschworen, als sei Zukunft an sich ein positiver Wert und nicht etwas, das mit positiven oder negativen Inhalten gefüllt werden muss. Spätestens seit "Fridays for Future" wissen auch die letzten Verantwortungsträger: Unter den Wählern gibt es auch junge Menschen und diese rechnen das politische Handeln auf ihre, etwas fernere Zukunft hoch.

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Kolumne von Jagoda Marinić

Jagoda Marinić, Jahrgang 1977, ist Schriftstellerin, Kulturmanagerin und Journalistin. Auf Twitter unter @jagodamarinic. Sie studierte Politikwissenschaft, Germanistik und Anglistik an der Universität Heidelberg. In ihrem aktuellen Debattenbuch "Sheroes" plädiert sie für ein lebhaftes Gespräch unter den Geschlechtern. Alle Kolumnen von ihr finden Sie hier.

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