Mit einem solchen Ansturm interessierter Schülerinnen und Schüler hatten Thomas Schranner, Katharina Müller und Christa Stock nicht gerechnet. Als sich der Schulleiter und die Fachbetreuerin Musik des Gymnasiums Freiham vor etwas mehr als einem halben Jahr mit der Vorsitzenden des Musikforums Blutenburg trafen, um die Möglichkeit eines Instrumentalunterrichts an der Schule auszuloten, dachten sie, das Angebot würden wohl "nur ein paar Kinder" wahrnehmen wollen. "Doch dann sind wir von dem Riesenandrang regelrecht überrumpelt worden", erinnert sich Katharina Müller lachend.
Mehr als 80 Mädchen und Jungen meldeten sich - und werden nun seit Oktober in den Räumen des Gymnasiums an zwei Tagen die Woche von Lehrkräften der Musikschule unterrichtet. In Gitarre, Klavier, Schlagzeug, Geige, Saxofon, Hackbrett, Klarinette und Querflöte. Die Kosten für die Musikstunden sind zwar dieselben wie an den Vereinsstandorten Obermenzing und Nymphenburg, 79 Euro für eine Stunde Einzelunterricht, 44 Euro für eine Zweier- und 32 Euro für eine Dreiergruppe. Der Bonus an dem Kooperationsmodell aber ist, dass die Kinder für das Erlernen der Instrumente nachmittags nicht noch woanders hinfahren müssen. "Wir können den Instrumentalunterricht wunderbar in den Ganztag integrieren", sagt Müller. Außerdem findet sich in dem noch nicht vollbelegten Bildungscampus ausreichend Platz, um beispielsweise an vier aufgebauten Schlagzeug-Sets gleichzeitig zu spielen.
Kommendes Schuljahr soll das Angebot nun weitergeführt werden, die Schule verspricht, jedem Kind, das möchte, diese Chance auch künftig zu ermöglichen. Irgendwann, meint Müller, werde es am Gymnasium vermutlich auch eine Musikklasse geben. Aber sicher noch nicht in diesem September. Pandemiebedingt.