Raumsonde:"Perseverance" bohrt Mars-Stein an

Raumsonde: Sauber angebohrt

Sauber angebohrt

(Foto: HANDOUT/AFP)

Der Rover der Nasa hat vermutlich erstmals eine Gesteinsprobe vom Mars eingesammelt. Doch auf einem nach der Bohrung aufgenommenen Foto ist das Material verschwunden. Was ist passiert?

Von Christoph von Eichhorn

Der Mars-Rover Perseverance hat sehr wahrscheinlich ein wichtiges Missionsziel erreicht und eine Gesteinsprobe vom Roten Planeten genommen. Darauf deuten neu veröffentlichte Bilder der Nasa hin. Das erste Foto der Raumsonde zeigt ein sauberes Loch in einem aktentaschengroßen Stein im Jezero-Krater, das Perseverance mit seinem zwei Meter langen Roboterarm gebohrt hat.

Raumsonde: Probenröhrchen mit Gesteinsprobe

Probenröhrchen mit Gesteinsprobe

(Foto: HANDOUT/AFP)

Auf einem zweiten Foto ist der mit dem entnommenen Gestein gefüllte Probenzylinder, etwa so dick wie ein Filzstift, zu sehen. Ob die Probe tatsächlich gut verstaut ist, ist bislang jedoch nicht sicher. Weitere Bilder des Röhrchens seien wegen der Lichtverhältnisse "uneindeutig" gewesen, teilte die Nasa mit. Aufnahmen bei günstigerem Sonnenstand sollen nun Klarheit bringen.

Raumsonde: In einer späteren Aufnahme lässt sich nicht beurteilen, ob die Gesteinsprobe gesichert ist.

In einer späteren Aufnahme lässt sich nicht beurteilen, ob die Gesteinsprobe gesichert ist.

(Foto: NASA/JPL-Caltech/ASU/MSSS)

Eine Erklärung für die plötzlich verschwundene Probe könnte die Aktion sein, die Perseverance nach der Bohrung ausführte: Der Rover schüttelte das Röhrchen fünf Mal für rund eine Sekunde, um Rückstände von der Öffnung des Zylinders abzuklopfen. Dabei kann das Gestein im Zylinder tiefer hinabrutschen, sodass es von oben womöglich nicht mehr zu sehen ist. Um die Probennahme zu bestätigen, kann die Nasa neben Kameraaufnahmen noch auf weitere interne Daten zugreifen.

Mithilfe der Perseverance-Sonde wollen Forscher mehr über die Geologie des Mars erfahren und nach Spuren von Mikroorganismen suchen. Dazu sollen die von dem Rover genommenen Proben mithilfe einer weiteren Raumsonde der europäischen Weltraumagentur Esa bis 2031 zur Erde gebracht werden.

Ein erster Versuch, Gestein auf dem Mars anzubohren, war Anfang August gescheitert. Damals war es nicht gelungen, eine Probe in das zugedachte Behältnis zu bugsieren, vermutlich weil der Felsen, den Perseverance sich vorgenommen hatte, zu brüchig war.

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