Grenze zwischen Belarus und Polen:"Migranten als Waffe"

Grenze zwischen Belarus und Polen: Tausende Flüchtlinge sitzen an der Grenze fest zwischen den polnischen Soldaten, die sie nicht durchlassen, und den belarussischen, die sie nach vorne drängen.

Tausende Flüchtlinge sitzen an der Grenze fest zwischen den polnischen Soldaten, die sie nicht durchlassen, und den belarussischen, die sie nach vorne drängen.

(Foto: Ramil Nasibulin/AP)

In Belarus sammeln sich Flüchtlinge, die in die EU wollen - angelockt von der belarussischen Regierung. Doch das Manöver hat einen hohen Preis. Was Lukaschenko damit bezweckt.

Von Silke Bigalke, Moskau

Die Menschen sammeln sich immer noch vor dem Einkaufszentrum Galleria in Minsk, in Gruppen stehen sie mit Rucksäcken und Reisetaschen zusammen. Sie wollen los, nach Polen, nach Deutschland, aber erst müssen sie über die Grenze. Die Bilder, die andere Geflüchtete aus den Zeltlagern dort über soziale Medien teilen, der Frost, die Gewalt belarussischer Soldaten, all das schreckt sie nicht ab. Im Einkaufszentrum kaufen sie Schlafsäcke, warme Kleidung, Sim-Karten, Proviant. "Sie sind dort ständig präsent", berichtet Igor Iljasch, der als einer der letzten unabhängigen Journalisten in Belarus ausharrt, weil seine Frau dort wegen ihrer Berichterstattung im Straflager sitzt. Aber das ist eine andere Geschichte.

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